Stocksee. Das Hamburger Abendblatt stellt in einer Sommerserie Hofcafés im Hamburger Umland vor – heute: das Gut Stockseehof.
Hier unter den Linden ist gut Kirschen essen. Schmackhaft „verpackt“ zwischen Mürbeteig und knusprigen Streuseln. Heide und Claude Tricou genießen ihren Kirschstreuselkuchen und das entspannte Ambiente im Park des Cafés auf dem Gut Stockseehof im Kreis Segeberg. Damit diese paradiesischen Momente ein wenig anhalten, nimmt das Ehepaar vom rustikalen Bauernmarkt noch eine „Tüte Landleben“ mit: frisch geerntete Schattenmorellen, um sie später zu Hause als Nachtisch oder Konfitüre verarbeitet zu genießen.
Wenige Meter weiter sitzt Hiltrud Weiß mit Enkelin Lone und sechs weiteren Damen im Schatten einer Kastanie. Die Arbeitskolleginnen der Werkgemeinschaft Bahrenhof treffen sich einmal jährlich auf dem wunderschönen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb. Früher haben sie hier Kirschen gepflückt. Heute wird nicht gearbeitet. Die fröhliche Truppe genießt bei schönem Sommerwetter ein rustikales Erntefrühstück im Grünen - und schwärmt von der geschmacklichen Vielfalt samt frischgebackener Brötchen.
Die Zufriedenheit seiner Gäste ist Georg F. Baur heilig. Gastfreundschaft leben und Qualität sicherstellen, lautet das Credo des Gutsbesitzers. Das gilt für die Produkte und für den Service genauso wie für die eigenverantwortliche Organisation der zahlreichen Veranstaltungen, zu denen zum Beispiel die Ausstellung Park & Garden, das Schleswig-Holstein Musik Festival oder der traditionelle Weihnachtsmarkt in der Adventszeit gehören.
Marmelade
Für die Gäste fällt das Selbsternten aus
An Weihnachten ist noch gar nicht zu denken. Bei gefühlten 35 Grad sitzen wir unter den schattigen Linden und plaudern. Über die Historie des Guts, das seit 1926 der Familie Baur gehört. Und über die Ernte, die hitzebedingt in diesem Jahr drei Wochen früher ausgefallen ist als sonst. Deshalb ist es für die Gäste bereits vorbei mit dem Selberernten von Himbeeren und Kirschen. Macht nichts, es gibt noch genügend auf dem Bauernmarkt im Park zu kaufen. Um dann abschließend im Hofcafé zu frühstücken oder Kaffee und Kuchen zu genießen.
Von Himbeer-Sahnetorte bis Käsekuchen, acht „süße Sünden“ gibt es hier zu probieren. „Tortenfee“ Petra Harner gewährt mir einen Blick in ihr Reich, das sie seit 18 Jahren betreut. In der Hofbäckerei nebenan hat ihre langjährige Kollegin Anja Hansen alle Hände voll zu tun. Es gilt, Tortenböden, Kirschstreuselkuchen und frische Brote zu backen. Jeden Tag aufs Neue dürfen sich die Mitarbeiter des Guts über einen speziell für sie kreierten Kuchen freuen. Heute gibt’s einen vom Blech mit Mandarinen. „Möchten Sie ein Stück?“, fragt mich Gutsbesitzer Baur. Ja, ich möchte – und er lässt mich probieren. Schmeckt süß. Saftig. Köstlich!
Ich verabschiede mich. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz werde ich auf die Schaugärten des Gartenwettbewerbs Small Gardens – Kleine Gärten aufmerksam. Hier wetteifern Gartenarchitekten und -designer, Garten- und Landschaftsbauer um die Gunst der Jury und Besucher.
Gut Stockseehof, Stocksee, Stockseehof 2. Noch bis Mitte August gibt’s Kaffee und Kuchen im Park täglich von 9 bis 18 Uhr. Erntefrühstück täglich von 9 bis 11 Uhr. Öffnungszeiten Small Gardens bis 16. September: täglich von 9 bis 18 Uhr. Eintritt Erwachsene: zwei Euro, Kinder und Jugendliche frei. Weitere Infos: www.stockseehof.de