Henstedt-Ulzburg. WHU-Politiker Mariano Córdova will sich allerdings nicht aus der Kommunalpolitik heraushalten. Das gefällt nicht jedem.

Ein Bürgervorsteher, der auch politisch ein entscheidendes Wort mitreden will? Das ist neu in Henstedt-Ulzburg – und längst nicht alle Gemeindepolitiker sind amüsiert. Vor diesem Hintergrund war die Wahl von WHU-Politiker Mariano Córdova kein Selbstgänger. Vier Gegenstimmen und zehn Enthaltungen sorgten bei seiner Wahl zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung für einen sehr holprigen Start in die neue Legislaturperiode.

Mariano Córdova hatte die CDU-Fraktion in der vergangenen Legislaturperiode ohne Vorankündigung Knall auf Fall verlassen, um zur WHU zu wechseln. Zudem hatte er die Parteikasse nicht zur Zufriedenheit aller CDU-Mitglieder geführt – aber das allein war offiziell nicht ausschlaggebend für das Misstrauen, das ihm am Dienstagabend im Ratssaal entgegengebracht wurde. Dietmar Kahle (CDU), sein Vorgänger als Bürgervorsteher, beantragte geheime Wahl, weil er es für „politisch nicht tragbar“ hält, dass ein Bürgervorsteher gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Finanz- und Wirtschaftsausschusses wird.

Dieser Kritik schlossen sich offenbar viele andere Gemeindevertreter an – und nicht nur die der CDU, die in der neuen Gemeindevertretung über neun Sitze verfügt. Dennoch wurde Mariano Córdova gewählt, nahm die Wahl an und leitete die Ratssitzung im weiteren Verlauf souverän. Er werde für faire Diskussionen sorgen, sagte er. Angesichts der neuen Konstellation in der Gemeindevertretung ein hohes Ziel.

Keine Gegenstimmen gab es bei den übrigen Wahlen. Wilhelm Dahmen (WHU) wurde erster Stellvertreter des Bürgermeisters, Claudia Meyer (CDU) zweite Stellvertreterin, Nadine Braasch (SPD) dritte Stellvertreterin. Als Stellvertreter des Bürgervorstehers fungieren künftig Henry Danielski (CDU) und Rudi Hennecke (SPD).

Vor Beginn des offiziellen Teils der Sitzung wurden 21 Gemeindevertreter verabschiedet. Darunter etliche langjährige Vertreter wie Elisabeth von Bressensdorf, die über viele Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin ehrenamtliche Rathauschefin war, Georg Gülk und der frühere Bürgervorsteher Carsten Schäfer, die die Gemeindepolitik auf ihre Weise geprägt haben.