Henstedt-Ulzburg. Spitzenkandidaten der Parteien für die Kommunalwahl diskutieren vor 250 Zuhörern im Bürgerhaus über wichtige Ortsthemen.
Die Politiker in Henstedt-Ulzburg sind bekannt dafür, über Themen leidenschaftlich zu streiten. Doch bis die Spitzenkandidaten beim „PolitTalk“ zur Kommunalwahl vor etwa 250 Zuhörern im Bürgerhaus in Schwung kamen, dauerte es. Nachdem bei Themen wie Kitaausbau oder Kreisverkehren alle einer Meinung waren, änderte sich das, als Moderator Volker Puchalla auf die Gewerbepolitik zu sprechen kam.
„Wir haben mit der Rewe-Ansiedlung bewiesen, dass unsere Interessen im Bereich Arbeitsplätze liegen“, sagte Horst Ostwald (SPD), „und wir holen ja nicht ein großes Unternehmen nach dem nächsten.“ Klaus-Peter Eberhard (FDP) nannte eine Summe von 33 Millionen Euro, die verschiedene regionale Betriebe durch Auftraggeber Rewe verdienen könnten. Für Karin Honerlah (WHU) eine falsche Annahme. „Da sind hoch spezialisierte Dinge gefragt, die nicht von Henstedt-Ulzburger Unternehmen geleistet werden können.“
Ein Merkmal der Großgemeinde sind Bürgerinitiativen. Landesweit gibt es in keiner Kommune so viele Bürgerbegehren und -entscheide. Sven Oldag von der CDU bereitet das Sorgen. „Das kommt mir wie eine Entfremdung vor, es geht mir immer sehr nahe, wenn zu dem Mittel der Bürgerbegehren gegriffen wird.“ Jens Iversen (BfB) würde sich keiner Initiative anschließen, wenn zuvor bereits ein politischer Beschluss gefasst wurde. „Wir haben das politische System der repräsentativen Demokratie, wir stehen für unsere Entscheidungen ein, werben dafür.“ Karin Honerlah verwies auf die Politikverdrossenheit. „Man muss sich dem Mittel des Bürgerentscheids öffnen.“ Und für Klaus-Peter Eberhard stand fest: „Es gibt viele Fragestellungen, die nicht mit ja oder nein beantwortet werden können.“
Der Verein Henstedt-Ulzburg Marketing als Gastgeber wird auf seiner Homepage (hu-marketing.de) in den nächsten Tagen Antworten der Politik auf Fragen veröffentlichen, die von Bürgern bei der Veranstaltung eingereicht worden sind.
