Kreis Segeberg. Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg brauchen für die Kommunalwahl mindestens 1400 Ehrenamtliche für die 238 Wahllokale.

Die Städte und Gemeinden sind auf der Suche nach Wahlhelfern. Noch fehlen Dutzende von Männern und Frauen, die garantieren, dass die Kommunalwahl am 6. Mai ordnungsgemäß über die Bühne geht. Im Kreis Segeberg müssen 238 Wahllokale bestückt werden, bei einem Wahlvorstand, ein oder zwei Stellvertretern und vier bis sieben Beisitzern werden zwischen 1428 und 2142 Bürger gebraucht, die überprüfen, ob die Wähler wahlberechtigt und im richtigen Wahllokal sind und die Stimmen auszählen.

„Wir brauchen noch jede Menge Freiwillige“, sagt Hartmut Giesecke, Leiter der Ordnungs- und Bürgerdienste in Bad Segeberg. Bei 14 Wahlbezirken seien ungefähr 120 Wahlhelfer nötig, erst etwa ein Drittel ist gefunden, der feste Stamm, auf den die Verwaltung bei jeder Wahl zurückgreifen könne. Immer mehr Bürger entscheiden sich, so Giesecke, für die Briefwahl und seien am Wahltermin verreist. Mit den Kommunalpolitikern, die jetzt zur Wahl stehen, entfalle daher ein wichtiges Reservoir, aus dem die Stadt bei Landtags- oder Bundestagswahlen Wahlhelfer rekrutieren könne.

Zudem sei das Erfrischungsgeld für einen Tag im Wahllokal nicht gerade attraktiv. In der Kreisstadt bekommt jeder Wahlhelfer den Mindestsatz, eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro. Wahlvorstand und Schriftführer werden mit der doppelten Summe entlohnt. „Wir sind Konsolidierungsgemeinde, müssen weiter Schulden abbauen und können und dürfen nicht mehr zahlen“, sagt Giesecke, der dennoch zuversichtlich ist, ausreichend Wahlhelfer zu finden.

Die Verwaltung werde auch gezielt Bürger anschreiben und bitten, den Tagesjob anzunehmen. Von „Zwangsverpflichtung“ will Giesecke aber nicht sprechen. Ablehnen dürfen die Adressaten das Amt nur aus wichtigen Gründen, beispielsweise, wenn sie 60 und älter, am Wahltag verreist, krank, körperlich beeinträchtigt sind oder ihnen die „Fürsorge für ihre Familie“ das Amt als Wahlhelfer unmöglich macht. Wer sich in Bad Segeberg noch als Wahlhelfer zur Verfügung stellen will, meldet sich unter info@badsegeberg.de.


Norderstedt
: „Bei den vergangenen Wahlen hat in Norderstedt durchweg eine ausreichend große Zahl an Wahlhelferinnen und Wahlhelfern zur Verfügung gestanden. Die 40 Wahllokale waren mindestens gut, häufig optimal besetzt“, sagt Bernd-Olaf Struppek, Sprecher der Norderstedter Stadtverwaltung. „Zwangsverpflichtet“ wurde noch niemand. Die Verwaltung geht davon aus, dass dies auch für die Kommunalwahl am 6. Mai nicht nötig sein wird. Etwa 300 Männer und Frauen werden gebraucht. Der Wahlvorstand bekommt 60 Euro, der Schriftführer 50 Euro, für die Beisitzer beträgt die Aufwandsentschädigung jeweils 40 Euro. Wer sich für das Amt bewerben will, meldet sich unter 040/535 95 509.

Henstedt-Ulzburg:
„Wir verfügen über einen großen Pool an freiwilligen Wahlhelfern, die uns regelmäßig bei Wahlen unterstützen“, sagt Malte Pohlmann, Sprecher der Verwaltung in Henstedt-Ulzburg. Um die 17 Wahllokale mit je acht Wahlhelfern zu besetzen, werden 136 Ehrenamtler gebraucht, von ungefähr zwei Dritteln gebe es eine positive Rückmeldung.

Dennoch gestalte sich die Situation bei Kommunalwahlen regelmäßig schwierig. „Viele unserer treuen Wahlhelfer treten selbst als Wahlbewerber auf, durch die Kandidatur dürfen sie nicht in einem unserer Wahlvorstände tätig sein“, sagt Pohlmann. Daher sei die Gemeinde in diesem Jahr gezielt in den Schulen unterwegs gewesen, um Erstwähler zur Stimmabgabe zu motivieren und als Wahlhelfer zu gewinnen – die müssen am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben.

Zwangsverpflichtungen sind immer das letzte Mittel

„Zahlreiche junge Leute haben sich bereiterklärt, als Beisitzer mitzumachen“, sagt Pohlmann. Allerdings fehle noch eine große Anzahl an erfahrenen Wahlhelfern, die als Wahlvorstände fungieren. Zwangsverpflichtungen seien immer das letzte Mittel. Wer sich freiwillig meldet, werde auch mit ein „bisschen Spaß“ dabei sein und am Wahltag erscheinen. Die Gemeinde entschädigt die ehrenamtliche Arbeit mit 40 Euro, der Wahlvorstand bekommt 50 Euro. Interessierte melden sich unter 04193/96 33 16 und per
E-Mail an wahlamt@h-u.de.

Kaltenkirchen:
„Zwangsverpflichtungen waren in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Kaltenkirchen nicht erforderlich“, sagt Ralf Köhler, Sprecher der Stadtverwaltung Kaltenkirchen. 112 Wahlhelfer werden gebraucht, mit 80 Zusagen steht die Stadt vergleichsweise gut da. „Trotzdem brauchen wir bis zum Schluss weitere Freiwillige, es werden ja auch Mal welche krank“, sagt Köhler. Sie bekommen pauschal 50 Euro. Wer bei der Wahl helfen will, meldet sich unter 04191/93 94 74 und 04191/93 94 70 oder per E-Mail an Wahl@kaltenkirchen.de.

Bad Bramstedt:
Hier ist die Situation noch entspannter als in Kaltenkirchen. Die Stadt braucht 84 Wahlhelfer für die zwölf Wahllokale. 74 Zusagen liegen schon vor. Beisitzer erhalten 25 Euro, Wahlvorsteher und ihre Vertreter jeweils 35 Euro.