Kreis Segeberg. Die Kriminalpolizei registriert im Jahr 2017 einen Rückgang um 40,7 Prozent auf 460 Einbrüche im gesamten Kreis Segeberg.

Die Polizei im Kreis Segeberg meldet erfreuliche Neuigkeiten: Die Zahl der Straftaten ist im Jahr 2017 im Vergleich zu 2016 um 4,1 Prozent auf 14.729 zurückgegangen. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Besonders drastisch fällt der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen aus, die seit Jahren für erhebliche Verunsicherung im Hamburger Umland sorgen. 460 Fälle zählten die Kriminalisten im vergangenen Jahr. Das sind 40,9 Prozent weniger als 2016. Damit liegt der Kreis Segeberg im Landestrend.

Zurückzuführen ist die positive Entwicklung bei den Einbruchszahlen auf den intensiven Kampf der Polizei gegen die Täter, die zumeist in organisierten Banden in den Randgebieten Hamburgs unterwegs sind. Im vergangenen Jahr hat die Polizeidirektion erstmals für die Kreise Segeberg und Pinneberg eine Sonderkommission eingerichtet. Die landesweit einmalige Soko „Wohnung“ ist mit 50 Beamten die größte Ermittlungseinheit seit Jahrzehnten.

Auch die Zahl der einfachen Diebstähle aus Wohnungen nimmt ab. In diesen Fällen gelingt es den Tätern, Eigentum zu stehlen, ohne gewaltsam in ein Gebäude einzudringen. Dazu zählen beispielsweise Diebstähle aus offenen Garagen. Die Fälle gingen um neun Prozent zurück. Auch hier geht die Polizei davon aus, dass die Präventionsstreifen und der direkte Kontakt zur Bevölkerung sowie die umfangreiche Berichterstattung der Medien über Kriminalitäsverhütung positive Effekte erzeugt haben.

Dennoch spricht der Chef der Polizeidirektion, Andreas Görs, mit Blick auf die Einbruchskriminalität weiter von einem Problembereich. „Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls ist nach wie vor ein deutlicher Schwerpunkt in der Arbeit der Polizei im Kreis Segeberg“, sagte er und kündigte eine Fortsetzung der Soko-Arbeit an. Die Ermittler arbeiten eng mit dem Landeskriminalamt in Kiel zusammen. „Die sogenannten reisenden Tätergruppen stellen eine besondere Herausforderung für die Polizei dar“, sagte Görs. Er geht davon aus, dass auch lange nach den Taten noch mit Ermittlungserfolgen der Kriminalbeamten zu rechnen sein wird.

Die Aufklärungsquote ist im vergangenen Jahr insgesamt um 4,3 Prozent von 48,8 Prozent auf 53,1 Prozent gestiegen. Bei den 7825 aufgeklärten Taten hat die Polizei 6887 Tatverdächtige ermittelt.

2017 ermittelte die Polizei zweimal wegen Mordes

Bei den Gewalttaten, den sogenannten Rohheitsdelikten, stellte die Polizei einen leichten Rückgang fest. Wesentlicher Faktor ist die rückläufige Zahl der Körperverletzungsdelikte um 100 Fälle.

Bei der sogenannten Häufigkeitszahl liegt der Kreis Segeberg landesweit im Mittelfeld. Die Zahl der Straftaten liegt bei 5838 auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Im Kreis Plön sind es 4258 Delikte, in Neumünster 12.238. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden im Kreis Segeberg die meisten Straftaten in Bad Segeberg gefolgt von Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Norderstedt und der Gemeinde Henstedt-Ulzburg verübt.

Kreisweit ermittelte die Polizei zweimal wegen Mordes, fünfmal wegen Totschlags und viermal wegen fahrlässiger Tötung. Bis auf einen Fall von fahrlässiger Tötung konnte die Polizei alle Taten aufklären. Zu den aufsehenerregendsten Fällen gehört der Tod eines Besuchers der Diskothek Joy in Henstedt-Ulzburg, der offenbar grundlos auf der Tanzfläche niedergeschlagen wurde und seinen Kopfverletzungen erlag. Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter beginnt demnächst.

„Die vordringlichsten Ziele der Polizeidirektion Bad Segeberg werden für das Jahr 2018 die Stärkung der polizeilichen Präsenz sowie die Intensivierung der Ermittlungstätigkeiten, insbesondere im Bereich der Bekämpfung der Einbruchskriminalität, sein“, kündigte Görs an. Seine wichtigste Botschaft lautet: „Die Menschen leben hier sicher.“

Die Polizei hat die Gesamtzahlen um die ausländerrechtlichen Verstöße bereinigt, um eine Verzerrung und Fehlinterpretation der Statistik zu vermeiden.