Kreis Segeberg. Was ist es, das Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg lebens- und liebenswert macht? Patrick Schwager hat bei Itzstedtern nachgefragt.
Sie sind hier geboren und fest verwurzelt. Oder sie sind voller Überzeugung in den Ort gezogen, weil es ihnen hier so gut gefällt. Die Gründe für ein Leben im Kreis Segeberg sind vielfältig. In unserer Serie „Mein...“ wollen wir von Ihnen wissen, warum Sie das Leben in Ihrer Gemeinde mögen.
Das ist die Gemeinde Itzstedt
Die Gemeinde Itzstedt hat laut Landesarchiv Schleswig bereits im Jahre 1329 bestanden. Allerdings existiert auch ein Dokument von 1317, das somit als offizielles Gründungsjahr der Gemeinde gilt.
Ydeste, der frühere Ortsname, leitet sich aus der Lage der damaligen Siedlung ab und bedeutet Stätte an der Gegenströmung.
Verwaltungstechnisch gehörte Itzstedt zum Amt Tremsbüttel, das damals 26 Orte umfasste. Die Einwohner mussten Abgaben an das Amt zahlen und unvergütete Arbeiten verrichten. Die erste Schule entstand auf Anweisung des dänischen Königs im Jahr 1735. Es gab eine Sommer- und Winterschule, weil die älteren Kinder im Sommer in der Landwirtschaft mitarbeiten mussten, während die Jüngeren das ganze Jahr über den Unterricht besuchten. Welchen Stellenwert die Bildungseinrichtung zu dieser Zeit hatte, belegt der Ausspruch eines Gutsherren: „Das beste Gespann auf dem Acker sind zwei Ochsen, einer vor und einer hinter dem Pflug.“
1814 quartierten sich sechs russische Offiziere und 225 Mann eines Infanterieregimentes in Itzstedt ein: Bauernvogt Burmeister wurde von den Soldaten heftig verprügelt, ein Mann namens Claus Arps erschlug einen Russen mit der Bratpfanne, weil sich dieser seiner Frau angenähert hatte. Arps musste sich verstecken, den Toten beerdigte man an der Grenze zu Nahe. Das Skelett wurde 1907 beim Bau eines Stalles gefunden.
1939 verlor Itzstedt seine Selbstständigkeit und wurde Teil der Gemeinde Nahe. Am 1. April 1949 erlangte der Ort seine Eigenständigkeit zurück. Seit Kriegsende hat sich die Bevölkerungszahl der Gemeinde vervierfacht.
Das Wappen zeigt eine Doppeleiche sowie einen gebrochenen Torfspaten auf rotem Grund. Darunter sind ein weißer Wellenbalken und ein blauer Schildfuß zu sehen. Die Doppeleiche steht für die Einheit Schleswig-Holsteins und für das Zusammenwachsen des historischen Ortskerns mit dem neuen Ortsteil. Der gebrochene Torfspaten verweist auf das Moorgebiet und symbolisiert den Wandel wirtschaftlicher Nutzung zur Werterhaltung des Naturschutzgebietes. Der Wellenbalken versinnbildlicht die geografische Lage des Ortes auf einer Wasserscheide, der blaue Schildfuß nimmt Bezug auf den Itzstedter See.
Weitere Liebeserklärungen finden Sie in der aktuellen Abendblatt-Regionalausgabe Norderstedt.