Kreis Segeberg. Was ist es, das Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg lebens- und liebenswert macht? Patrick Schwager hat in Kayhude nachgefragt.

Sie sind hier geboren und fest verwurzelt. Oder sie sind voller Überzeugung in den Ort gezogen, weil es ihnen hier so gut gefällt. Die Gründe für ein Leben im Kreis Segeberg sind vielfältig. In unserer Serie „Liebeserklärungen“ wollen wir von Ihnen wissen, warum Sie das Leben in Ihrer Gemeinde mögen.

Torf aus Kayhude fürs Hamburger Finanzamt

Die Gemeinde Kayhude wurde erstmals 1588 unter dem Namen Keyenhude urkundlich erwähnt. Der erste Teil des heutigen Ortsnamens kennzeichnet die Anlegestelle von Torf- oder Gipskähnen, die ihre Waren früher auf der Alster in die Hansestadt transportierten. Hude bedeutet Schuppen, der damals unweit der Anlegestelle als Lager für die Torf- und Gipsprodukte diente.

Der Torfabbau wird in Kayhude schon seit Jahrhunderten betrieben: Westlich der Bundesstraße befindet sich das Kayhuder Moor, wo jeder Hausbesitzer noch vor dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen Torfplatz besaß. Die jeweiligen Abbaugebiete wurden der Hausgröße angepasst und umfassten zwischen zwei- und sechstausend Quadratmeter. Ein Kayhuder Landwirt besaß eine riesige Moorfläche, auf der Auswärtige wie das Finanzamt Hamburg ihren Heizvorrat für den Winter stechen konnten.

Das goldene Wappen zeigt im oberen Teil einen blauen Wellenbalken, auf dem ein Torfkahn zu sehen ist. Darunter befindet sich ein Torfmesser. Während der blaue Wellenbalken die Alster symbolisiert, auf der die Waren abtransportiert wurden, nehmen Torfkahn und Torfmesser direkten Bezug auf das Torfstechergewerbe, das in Kayhude eine lange Tradition hat.

Heute leben 1195 Menschen in Kayhude, das über einen eigenen Kindergarten mit drei Gruppen und Krippenplätzen verfügt. Ein Tennisclub bietet die Möglichkeit, Sport zu treiben, eine Arztpraxis sichert die medizinische Erstversorgung. Vereine wie die Kayhuder Kids und die freiwillige Feuerwehr sorgen für kulturelle Angebote in der Gemeinde, die sich durch ihre Nähe zu Hamburg zu einem beliebten Wohnort entwickelt hat. Eine gute Busverbindung nach Norderstedt und die flächendeckende Breitbandversorgung im Ort haben ihren Teil dazu beigetragen.

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