Norderstedt. Kunstvolles Lichtschauspiel im Stadtpark zieht 7000 Besucher an. Viele sind angetan, doch es gibt auch Kritik an dem Konzept.
Es ist die zeitlich und logistisch aufwendigste Veranstaltung im Stadtpark Norderstedt – und eine, an der sich die Geister offenbar scheiden. Das Parkfunkeln 2017 ist vorbei, rund 7000 Besucher kamen an den drei Abenden, um die vom Theater Anu aus Berlin vorgeführte Inszenierung „Die große Reise“ zu sehen, um durch das Gelände rund um den Feldpark zu gehen und die Kunst auf sich wirken zu lassen. Gerade der Sonnabend war mit 2500 verkauften Tickets so gut wie ausgebucht.
Kai Jörg Evers, Geschäftsführer des Stadtparks, hat während dieser Tage die unterschiedlichsten Meinungen wahrgenommen. „Das ist uns bewusst, das Parkfunkeln polarisiert, es ist nicht jedermanns Geschmack, die Veranstaltung soll weiter polarisieren. Der überwiegende Teil nahm es sehr positiv an. Am Ausgang standen Leute, die haben geweint, weil es so schön war, und haben gesagt, dass sie wiederkommen.“
Auf dem Rundgang waren die Menschen eingeladen, sich in aller Ruhe die einzelnen, jeweils einige Minuten dauernden Performances anzuschauen. Und wer dann noch das Labyrinth auf der Wiese ohne Abkürzungen durchquerte, war gut und gerne über zwei Stunden unterwegs.
Theater Anu war schon 2011 zu Gast
„Zu anspruchsvoll“, war eine Kritik, die immer wieder zu hören war. Zumindest war es ein Gegenentwurf zu „Entflammt!“ oder „Magie der Nacht“, den Inszenierungen des Lichtkünstlers Wolfram Lenssen in den Vorjahren, die zum Teil auch eine größere Fläche beanspruchten. „Wir sind zurück zu den Ursprüngen gegangen“, sagt Kai Jörg Evers – denn das Theater Anu war schon 2011 während der Landesgartenschau zu Gast. „Wolfram Lenssen arbeitet mit Illuminationen, er hat einen hohen technischen Aufwand, da liegen kilometerweit Kabel. Anu hat einen hohen personellen Aufwand. Und es kostet erheblich Geld, das ist keine Laienspieltruppe.“
Auch in Zukunft soll sich das Parkfunkeln thematisch eher in die nun eingeschlagene Richtung weiterentwickeln. „Die Künstler haben das Norderstedter Publikum als sehr angenehm empfunden. Die Truppe ist sehr gerne hier. Und wir können uns vorstellen, mit dem Theater Anu noch einmal zusammenzuarbeiten.“