Bad Bramstedt/Hamburg. Ein Jahr war der Abenteurer aus Bad Bramstedt mit seiner Crew unterwegs. Er dokumentierte Überfischung und Verschmutzung der Meere.
Der Abenteurer Arved Fuchs sorgt sich um den Zustand der Weltmeere. „So, wie wir uns Mühe geben, Landschaften auf den Kontinenten unter Naturschutz zu stellen, müssen wir es auch auf den Meeren tun“, sagte der 63-jährige Bad Bramstedter der Neuen Osnabrücker Zeitung . „Hier gibt es großen Nachholbedarf“. An diesem Dienstag kehrt Fuchs mit der „Dagmar Aaen“ und seiner Crew von einer einjährigen Expedition in die Antarktis zurück, die unter dem Namen „Ocean Change“ vor allem die Vermüllung und Überfischung in den Fokus rückt. Die gesamte Reise dokumentierte Arved Fuchs in einem Logbuch.
In der Hansestadt war er vor einem Jahr mit seinem Haikutter „Dagmar Aaen“ und seiner Crew gestartet. Das Schiff habe rund 40.000 Kilometer zurückgelegt – trotz teilweise extrem widriger Wetterverhältnisse, teilte das Organisationsteam vor der Ankunft mit. Fuchs wollte auf der Reise die Überfischung und Verschmutzung der Meere dokumentieren. Ein geplantes Pinguinprojekt scheiterte, weil von den Tieren bewohnte chilenische Inseln wegen starken Sturms nicht besucht werden konnten. Deswegen landet die Crew, die eigentlich erst Anfang 2017 zurück sein wollte, früher wieder an der Elbe.
Segler sollen Wasserkontakt in der Bucht von Rio vermeiden
In der Bucht von Rio de Janeiro, wo von kommendem Sonnabend an olympische Disziplinen wie das Segeln ausgetragen werden, fand Fuchs eine starke Wasserverschmutzung vor. „Wir haben kleine umgerüstete Bötchen beobachtet, die eine Art Harke über das Wasser ziehen und den Müll einschließlich toter Ratten einsammeln“, berichtete er. „Das ist nichts anderes als Kosmetik, denn es ändert nichts an der Wasserqualität, die katastrophal ist.“ Es gebe die offizielle Empfehlung, dass Segler möglichst keinen Wasserkontakt haben sollten. Fuchs: „Das ist absurd“.
Arved Fuchs: Expedition zum Kap Hoorn
Das Problem der Vermüllung sei subtil, so Fuchs. „Es ist ja nicht so, dass man durch einen Teppich an Plastiktüten segelt. Das Material wird zerrieben zu einer Art Granulat, sinkt in ein paar Meter Tiefe ab und geht in die Nahrungskette über. Mit anderen Worten: Irgendwann sind die Plastikteilchen über den Fisch wieder auf unserem Tisch.“
Auch die Überfischung setze den Ozeanen zu. „Wenn es so weitergeht, werden die Fischbestände weltweit weiter stark reduziert“, sagte Fuchs. „Vor der Küste Uruguays haben wir eine riesige asiatische Fangflotte gesehen, die gar nicht mehr an Land kommt, sondern vollständig auf See versorgt wird. Die kleinen Fischer bleiben dabei auf der Strecke“.