Henstedt-Ulzburg. In Henstedt-Ulzburg findet am 16. April das Landestreffen der Rechtspopulisten statt. Sozialdemokraten wollen starkes Zeichen setzen.

In Hen­stedt-Ulzburg regt sich zunehmend Protest gegen den Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) am Sonnabend, 16. April, im Bürgerhaus. Die Rechtspopulisten wollen sich in der Großgemeinde für die schleswig-holsteinische Landtagswahl am 7. Mai 2017 positionieren, wo man erstmals ins Kieler Parlament einziehen könnte. Möglicherweise wird sogar ein neuer Landesvorstand gewählt, nachdem aufgrund eines Streits um die Landesliste Rücktrittsforderungen gegen den Amtsinhaber Thomas Thomsen laut geworden sind.

Vor den Türen des Bürgerhauses soll eine friedliche Demonstration unter dem Motto „Aufstehen gegen Rechtspopulismus“ stattfinden. Veranstalter sind der SPD-Ortsverein, der SPD-Kreisverband sowie die Jusos im Kreis Segeberg. „Als Demokraten müssen wir Lösungen für die Probleme finden, die Menschen aus der Mitte der Gesellschaft veranlassen, plötzlich radikal zu wählen“, sagt Marco Pemöller, SPD-Ortschef in Henstedt-Ulzburg. „Wir müssen ein deutliches Zeichen setzen, dass wir diese Art von populistischer Politik ablehnen und ihr kon­struktiv begegnen. Als Kommunalpolitiker ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Probleme vor Ort zu lösen und nicht nur darüber zu meckern.“

Die AfD sei eine „Ein-Themen-Partei“, die einfache Lösungen von gestern vorgaukele. „Sie bedient mit Vorsatz rechtes Gedankengut und macht so Rassismus und überzogenen Nationalismus wieder hoffähig“, so Pemöller.

Die Demonstration soll kein Alleingang der SPD sein. Vielmehr wünschen die Sozialdemokraten, dass sich auch die anderen Parteien und Wählergemeinschaften, die Kirchen sowie Vereine und Verbände beteiligen.

Die AfD scheint sich in Henstedt-Ulzburg offenkundig wohlzufühlen. So wird in dem Ort regelmäßig ein Stammtisch für den Bezirk Segeberg-West durchgeführt. Zudem fand vor zwei Wochen – auch im Bürgerhaus – die erste Landesfachkonferenz mit 60 Parteimitgliedern aus Schleswig-Holstein statt. Einzelne Fachausschüsse stellten Ergebnisse vor, die in den nächsten Wochen in die Beratungen für das Landeswahlprogramm sowie später auch das Programm für die Bundestagswahl 2017 einfließen sollen.