Norderstedt. Das Norderstedter Amateur-Theater, NAT, feierte mit „De Fähr-Kroog“ Premiere. Das ernste Stück geriet dabei zum Lustspiel.

Mit „De Fähr-Kroog“ hat Hermann Boßdorf eine Abrechnung auf die Verwirrung der Menschen nach dem Ersten Weltkrieg geschrieben. Der Tod und die Gier nach Geld und Sex bestimmen das Spiel, Einhalt gebieten die Seele und das Ich. Das Norderstedter Amateur-Theater, NAT, spielt das Drama im Festsaal am Falkenberg. Bei der Premiere geriet es allerdings zum Lustspiel.

Regisseur Herbert Paschen hätte Rainer Beeken als gierigen Kröger, Christiane Windberg als triebhafte Krögersch und Reiner Westphal als Knecht Jan, der Tod, die Lustspielerei versagen müssen. Doch so, wie Beeken sich Kööm und Wein in den Schlund kippt, wie Windberg dem Gast an die Wäsche geht, und wie Westphal hart am dämlichen Knecht vorbeischrammt, reizt das schon ziemlich das Zwerchfell. Westphal gelingt es aber immer wieder, den Tod als düsteren, unheimlichen Meister zu zeigen.

Die Gegenspieler sind Katrin Behrmann als Deern, die Seele, und Alexander Hiller als Gast, die Ich-Person. Behrmann spielt die Deern erst devot bis naiv, wehrt sich dann aber zornig und entschlossen. Ein gutes Spiel.

Hiller gibt den Gast glaubhaft, aber zeitweise etwas dröge. Alle eint eine unausgefeilte Sprechkultur in zu aufgeregter und damit zu hoher Tonlage. Das gilt besonders für Erzählerin Benita Brunnert – vom Band! – die das Unheilvolle nicht zu packen vermag.

Aufführungen: Sonnabend, 12. März, 16 und 20 Uhr, Sonntag, 13. März, 18 Uhr, Donnerstag und Freitag, 17. und 18. März, 20 Uhr, Sonnabend, 19. März, 16 und 20 Uhr. Eintritt sieben und acht Euro, Langenharmer Weg 90.