Norderstedt . Insgesamt 23 Vereine präsentierten sich am Freitag beim 22. „Bühne frei!“-Fest der Norderstedter Kulturvereine im Kulturwerk.
Mal gucken, was die anderen so machen, miteinander plaudern, über Theaterstücke, Musikstücke und Literatur, Integration von Flüchtlingen und Kulturen anderer Länder und Nationen diskutieren – das war der Tenor des 22. Festes „Bühne frei!“ der Norderstedter Kulturvereine, die von der Stadt als Kulturträger anerkannt sind.
„Wir fördern diese Kultur mit 50.000 Euro jährlich, und damit machen die Kulturträger sehr viel“, lobte Kultur- und Sozialdezernentin Anette Reinders bei ihrer Begrüßung im Norderstedter Kulturwerk. Sie sei sich aber bewusst, dass es, im wahrsten Sinne des Wortes, noch mehr Raum für Kultur geben müsse. „Wir wollen dafür sorgen, dass mehr Räume für Aufführungen und Treffen zur Verfügung stehen“, sagte Reinders. Vor allem große Ensembles wie das Symphonische Blasorchester haben Schwierigkeiten, geeignete Probenräume zu finden. Das gilt auch für die Amateurtheater, die oftmals für eine Produktion in verschiedene Räume ziehen müssen.
„Die kulturelle Infrastruktur ist auch ein Standort-Faktor“, sagte Reinders. Sie werde indes nicht nur von der Stadt gefördert und finanziert, sondern auch von den Ehrenämtlern in den Kulturvereinen, von Kirchen und Sponsoren. Norderstedt sei auch kulturell eine wachsende Stadt, und die Kultur werde dank der vielen neuen Bürger aus anderen Kulturen immer vielfältiger.
Auch die Kunstwerkstatt Natur war dabei
Vielfältiger als je zuvor präsentierte sich auch das 22. Kulturträgerfest. Erstmals baute das städtische Kulturbüro die Infostände auch im Alfred-Stern-Studio auf. „Wir hätten die Stände so dicht stellen müssen, dass es sonst fürs Publikum sehr eng geworden wäre“, sagte Katja Clausen vom Kulturbüro, die das Fest mit Kulturbüro-Leiterin Gabriele Richter jedes Jahr organisiert. Diese Neuerung trug stark zu einer entspannten Atmosphäre bei.
Von insgesamt 34 Kulturträgern präsentierten sich 23 Vereine, darunter auch die Kunstwerkstatt Natur und der Interkulturelle Garten Norderstedt, zwei erst im Dezember anerkannte Kulturträger. Die Kunstwerkstatt Natur gründete sich zur Landesgartenschau 2011 im Feldpark des Stadtparks für Kinder, Jugendliche und Familien, um in Kursen mit den Materialien direkt aus der Natur Fabelwesen und Figuren sowie einen begehbaren Skulpturengarten zu schaffen.
Auch der Interkulturelle Garten ist auf der Landesgartenschau entstanden. In der kleinen Gesellschaft des Vereins wird erprobt, wie Bürger verschiedener Nationen und Kulturen in einem respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang miteinander und mit der Natur eine interkulturelle Gemeinschaft entwickeln können.
Elf Amateurtheater und Musikensembles wechselten sich auf der Bühne ab. Mit dem Gospel „Down By The Riverside“, einem Walzer von Dimitri Schostakowitsch und „America“ aus dem Musical „West Side Story“ eröffneten vier Klarinettistinnen vom Musikverein das Bühnenfest. Ernster wurde es mit den fast 50 Sängerinnen und Sängern der Johanneskantorei und geistlichen Liedern, fröhlich wiederum mit dem Chor De Steertpoggsängers und dem Frauenchor Norderstedt. Das Neue Theater Norderstedt, NTN, spielte eine Szene aus der Farce „Liebe, Leid und alle meine Kleider“, die am 23. April Premiere im Kulturwerk hat.
Tanks Theater folgte mit der Posse „Dat Corpus Delicti“ um einen Büstenhalter, der niemandem gehört, das Norderstedter Amateur-Theater brachte den komischen Sketch „Na Hus“, und das Theater Pur zeigte eine Szene aus dem aktuellen Kinderstück „Momo“.
Für die Musik sorgten der TuRa Spielmannszug, das Phoenix Performance Ensemble und die Music-Werkstatt mit der hervorragenden Sängerin Gabi Lauenstein, begleitet von Dirk Voltelen am Keyboard und Ulf Woitakowski am Bass. Das Publikum war begeistert.