Norderstedt. 25.000 Euro Schaden. Landeskriminalamt Kiel ermittelt in der Station Haslohfurth in Norderstedt. Tat gehört offenbar zu einer Serie.

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch einen Fahrkartenautomaten an der AKN-Haltestelle Haslohfurth in Norderstedt gesprengt. Anwohner hatten gegen 1.20 Uhr die Explosion gehört und die Polizei gerufen. Die Täter stahlen die Geldkassette aus dem Automaten. Die Schadenshöhe beläuft sich auf etwa 25.000 Euro.

Der Automat wurde völlig zerstört. Ermittler der Polizei vermuten, dass die Täter illegale Pyrotechnik benutzt haben. Die Beute dürfte gering sein. Die AKN leert regelmäßig die Geldkassetten. Ein Videokamera zeichnete die Tat auf. „Die Aufnahmen werden jetzt ausgewertet“, sagt der Sprecher des Landeskriminalamtes, Uwe Keller.

Haslohfurth ist erster Tatort im Kreis Segeberg

Die Tat auf dem kleinen Bahnhof gehört möglicherweise zu einer Serie. Nach Angaben des Landeskriminalamtes wurden seit Jahresbeginn in Schleswig-Holstein acht Geld- und neun Fahrkartenautomaten aufgesprengt. In den vergangenen beiden Jahren war es jeweils nur ein einziger. Der AKN-Bahnhof Haslohfurth ist der erste Tatort im Kreis Segeberg. Die Ticketautomaten werden mit verbotenen Sprengmittel in die Luft gejagt. Die Geldautomaten explodieren, nachdem die Täter Gas eingeleitet haben. Die Polizei schließt wegen der unterschiedlichen Vorgehensweisen nicht aus, dass zwei Tätergruppen in Schleswig-Holstein unterwegs sind. Das Landeskriminalamt prüfe Zusammenhänge zwischen den Taten, sagte Keller.

Die Banden suchen sich Automaten aus, die außerhalb liegen und nachts in der Regel kaum besucht werden. In der Nacht zuvor hatten die Täter zweimal zugeschlagen: An der Bahnstation Wohltorf im Kreis Herzogtum Lauenburg sprengten drei vermummte Männer einen Ticketautomaten und flüchteten mit einer Geldkassette. Etwa zur selben Zeit explodierte im ostholsteinischen Warnsdorf in der Zufahrt zu „Karl’s Erlebnisdorf“ ein Geldautomat.

Vermutlich handelt es sich nicht um Profis

Das Landeskriminalamt in Kiel hat auch dort die Ermittlungen übernommen. Dort gehen die Ermittler nicht davon aus, dass es sich bei den Tätern um Profis handelt. Für diese These spricht, dass bislang alle Sprengungen von Geldautomaten erfolglos geblieben sind. Die Bande musste ohne Beute den Tatort verlassen.

Besorgt sind die Fahnder jedoch, weil die Sprengungen der Automaten schwere Schäden anrichten und Menschen töten können. Umherfliegende Trümmerteile sind eine lebensgefährliche Bedrohung in einem großen Umkreis. Im Kreis Steinburg jagten die Unbekannten in einem Gebäude einen Automaten in die Luft, obwohl im ersten Stock des Hauses Menschen schliefen.

Die Kosten, die die Sprengungen anrichten, sind enorm. In den betroffenen Häusern gehen Mauerwerk und Fenster zu Bruch. Ein Geldautomat kostet rund 100.000 Euro, ein Ticketautomat etwa 25.000 Euro.

Hinweise zu der Tat in Norderstedt nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.