Norderstedt. Bei der 20. Infomesse „Rund ums Haus“ in Norderstedt kommen mehr als 10.000 Besucher ins Rathaus und in die „TriBühne“.
Ein Eigenheim nach individuellen Vorstellungen in wenigen Stunden bauen – zumindest gedanklich ist das wieder problemlos möglich gewesen auf der Infomesse „Rund ums Haus“ in Norderstedt. In der Region gibt es wenige vergleichbare Möglichkeiten, sich so kompakt bei Bauunternehmen, Banken, dem Handwerk und vielen Dienstleistern zu informieren. Sei es, um eben ganz bei Null anzufangen oder weil einfach wieder einmal renoviert werden müsste.
Da bei der 20. Messe, die wieder in der Rathauspassage, der „TriBühne“ und auf dem Rathausmarkt stattfand, zugleich Jubiläum gefeiert wurde, war ein Rückblick zu den Anfängen naheliegend. „Vor 20 Jahren war es die erste Messe, die es in Norderstedt gab“, sagte Stefan Witt, Vorstand der Volksbank, die bei der Organisation traditionell mit der Stadt Norderstedt zusammenarbeitet. Seinerzeit habe man die Stände eher provisorisch mit Teppichband abgegrenzt, „und die ,TriBühne’ gab es auch noch nicht, sondern noch den Rohling“, so Witt. Bei einem Rundgang fand er so manche Innovation. „Die Technik hat sich ziemlich entwickelt. Heute gibt es einen Duschkopf, der Musik abspielt oder einen Herd, der mit einem spricht.“
Vermutlich wieder über 10.000 Besucher tummelten sich an den längst modern konzipierten Ständen der 92 Aussteller. Vier der Firmen sind tatsächlich Pioniere und wurden von Witt deswegen bei der Eröffnung für ihre 20-jährige Treue geehrt: Die Investitionsbank, der Norderstedter Innenausstatter Suhr, Hagemann-Immobilien und Elektro-Münster. Letzterer Familienbetrieb ist fast so alt wie die Stadt Norderstedt, mittlerweile ist Andreas Münster Eigentümer. „Vor 20 Jahren war alles ruhiger und viel kleiner, jetzt fällt auf, wie die Aussteller professioneller geworden sind“, sagte er. „Ich habe auch das Gefühl, dass die Besucher mit sehr klaren Zielvorstellungen kommen, das ist hier kein Freizeitvertreib.“ In den Gesprächen riet er unter anderem Besuchern, die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Geräten regelmäßiger zu überprüfen. „Würden sie einen Fallschirm, der 20 Jahre lang gelagert worden ist, sofort benutzen? In Norderstedt gibt es viele Häuser, die in den 60er- und 70er-Jahren gebaut worden sind.“ Als neuesten Clou hatte Münster übrigens einen Ofen mitgebracht, der via Smartphone gesteuert wird und durch einen Backsensor Fehler ausschließen soll. „Über eine App übernimmt der die Einstellungen, die ein Rezept vorgibt.“
Die Verwaltung ist stolz darauf, die Leistungsschau bei sich zu haben. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) spricht gern von der „Mutter aller Messen“ und sagte: „Kopieren ist ausdrücklich erwünscht.“ Die Stadt informierte ihrerseits etwa über neue Baugebiete, ihre Mitarbeiter schienen aber selbst angetan von den Möglichkeiten, wie Pressesprecher Hauke Borchardt registrierte. „Einige unserer jungen Kollegen, etwa die Auszubildenden, haben gesehen, dass ein Bausparvertrag vielleicht doch keine so schlechte Idee ist.“