Weddelbrook. Die Weddelbrooker Bühnenbuttjers begeistern mit der Slapstick-Komödie eines Norderstedter Autorenduos ihre große Fangemeinde.

Katharina hat ein Problem: Ihr Liebhaber, mit dem sie sich immer trifft, wenn ihr Mann zum Angeln geht, ist tot. Er haucht sein Leben auf der Couch beim stürmischen Liebesspiel aus. Das ist fatal, denn die Dame des Hauses muss den Verblichenen beseitigen. Irgendwie, möglichst schnell und möglichst unauffällig. Freundin Beate geht ihr dabei zur Hand – doch so einfach ist es nicht. Sie binden den Toten auf einem Bürostuhl fest, aber immer, wenn sie die Wohnung mit ihm verlassen wollen, klingelt es an der Haustür. Die Folge: „Panik an’ne Döör“. Das ist der Titel eines „etwas unmoralischen“ Theaterstücks, das seine niederdeutsche Premiere vor einem begeisterten Publikum in Weddelbrook erlebt hat. Die Bühnenbuttjers spielen es noch bis Ende Februar.

Die Konstellation haben sich zwei Norderstedter ausgedacht: Inka Hahn, die frühere „Rathausputze“ beim Stadtkabarett Thespisnarren, und Abendblatt-Mitarbeiter Frank Knittermeier haben sich als Autorenduo zusammengetan und schreiben seit einigen Jahren hochdeutsche Bühnenstücke, die im In-, Um- und Ausland gespielt werden. Ihr Stück „Türschlosspanik“ wurde, wie andere Stücke von ihnen auch, von Heino Buerhoop ins Niederdeutsche übersetzt und in dieser Fassung jetzt erstmals aufgeführt.

Die Bühnenbuttjers aus Weddelbrook haben eine riesige Fangemeinde. Die vor 23 Jahren aus der Landjugend hervorgegangene Bühne spielt jedes Jahr ein Stück, das jeweils von bis zu 1000 Besuchern gesehen wird. Die Zuschauer nehmen weite Anfahrtswege in Kauf, um „ihre“ Schauspieler zu sehen. Hauptdarstellerin Wiebke Knüppel, die während der Aufführung wahre Entertainer-Qualitäten entwickelte, hatte das Stück im Verlagskatalog entdeckt und es ihren Kollegen empfohlen. Ein Glücksgriff: Auf Plattdeutsch entwickelte „Panik an’ne Döör“ einen ganz eigenen Charme, weit weg von der Bauernhofromantik vieler niederdeutscher Stücke. Die Slapstick-Komödie ist mit viel Tempo inszeniert, die Darsteller agieren mit großen Gesten und viel haben Sinn für Situationskomik. Das Verwirrspiel, in dem eine überkandidelte Nachbarin, ein Heilsbringer, ein Schornsteinfeger, etliche andere Personen und dazu ein Mäuserich, zwei Fische und einige Flaschen Wein vieles durcheinanderbringen, machte Darstellern und Publikum Spaß. Und übrigens: Ganz so tot ist der Liebhaber am Ende dann doch nicht... Die Autoren waren begeistert: „Ich habe das Stück auf Hochdeutsch in Berlin gesehen“, sagt Inka Hahn. „Die plattdeutsche Version gefällt mir noch besser.“

„Panik an’ne Döör“ ist noch am Freitag, 5. Februar, Sonnabend, 6. Februar, Freitag und Sonnabend, 12. und 13. Februar (jeweils 20 Uhr), Sonntag, 14. Februar, Sonntag, 21. Februar (jeweils 15 Uhr), und Freitag, 26. Februar, (20 Uhr) in Wolters Gasthof in Weddelbrook, Glückstädter Straße 3. zu sehen. Der Kartenverkauf beginnt eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.