Norderstedt. Im Februar gibt die Musik mit Musicals, Bigband-Gala und Schlagern wieder einmal den Ton in Norderstedt an. Highlights im Überblick.
Alles dreht sich! Beispielsweise um Stefan Gwildis, während der schon legendäre Vibrafonist Wolfgang Schlüter die Bigband Fishhead Horns bei ihrer Swing-Gala aufmischt, Markus Majowski ein Mann ist, der sich nicht traut, die Damen-Combo Salut Salon den Karneval der Tiere spielt, und die kleine Meerjungfrau von Liebe und heiler Familie singt. Fix was los im Februar auf den Bühnen der „TriBühne“ am Rathaus, des Norderstedter Kulturwerks und des Festsaals am Falkenberg. Vor allem viel Musik!
Doch bevor Stefan Gwildis mit seiner Band, seinem neuen Programm „Alles dreht sich“ und neuen Songs die Fans in der „TriBühne“ zum Schwärmen bringt, heißt es am Sonnabend und Sonntag, 6. und 7. Februar, erst einmal „Rund ums Haus“ in den Sälen am Norderstedter Rathaus. Die Aussteller der Messe informieren an ihren Ständen jeweils von 10 bis 17 Uhr über Bauen und Wohnen, Modernisieren und Renovieren und bieten auch Mietern so manche Anregung zur Wohnraum-Gestaltung.
Stefan Gwildis präsentiert Album „Alles dreht sich“
Dann aber endlich wieder er – Stefan Gwildis! Schon sein Auftritt im Norderstedter Stadtpark holte die Fans von den Stühlen. Gwildis wurde trotz Dauer-Schauer von oben kräftig gefeiert, und deshalb wagt der Mann mit dem Ich-liebe-alle-Schwiegermütter-Flair sich am Freitag, 12. Februar, auch wieder über die Grenze von Hamburg nach Norderstedt.
Mit zehn Alben in 20 Jahren, drei DVDs, unzähligen Konzerten und Musicals hat Gwildis bis jetzt das Musikrad im Schwung gehalten. Dazu steht er immer noch mit den Söhnen Hamburgs, Joja Wendt (kommt am 8. Mai in die „TriBühne“) und Rolf Clausen, auf den Brettern und holte mit der NDR Bigband und seiner Platte „Das mit dem Glücklichsein“ Gold-Status.
Jetzt also erfindet Gwildis sich mit dem im Herbst erschienenen Album „Alles dreht sich“ wieder neu, mit neuen Texten und Melodien, frischem Charme, nachdenklichem Soul und funkigem Jazz. Vor dem Konzert wird um 17 Uhr im Foyer der „TriBühne“ die Ausstellung „Form und Farbe“ mit Bildern der Tangstedter Malerin Christel Lehmkuhl eröffnet.
Als Telefonverkäufer hat er Kultstatus, mit der ZDF-Serie „Der letzte Zeuge“ gelang ihm der Durchbruch beim Fernsehen, im Otto-Film „Sieben Zwerge – Männer allein im Wald“ zeigte er als Zwerg Cookie seine Komiker-Seite. Am Sonnabend, 13. Februar, gastiert Markus Majowski als „Mann, der sich nicht traut“ in der „TriBühne“ und heißt im Stück ausgerechnet auch noch Wolfgang Jäger. Die Komödie von Curth Flatow, Garant fürs Fröhlichsein, hat Jürgen Wölffer inszeniert. Der Jäger wird zum Gejagten, weil er für geordnete Verhältnisse ist, allerdings im Gegensatz zu seinen Geliebten. Obendrein ist er Standesbeamter, hasst aber die Ehe.
Salut Salon widmet sich aktuell der Tierwelt
Nach dieser Boulevard-Komödie übernehmen einen Tag später, am Sonnabend, 14. Februar, dem Valentinstag, die Musik und vor allem die Kinder das Zepter in der „TriBühne“. Von 15 Uhr an spielt das Musical „Die kleine Meerjungfrau“ nach einem Märchen von Hans Christian Andersen und erzählt von der Kraft der Liebe, der Familie und der Freundschaft. Das Theater Liberti erzählt die Geschichte für Kinder von drei bis 14 Jahren mit viel Musik und in dekorativen Kostümen.
Dem Chaos-Mann und den Musical-Kindern folgt am Montag, 22. Februar, eine Frauen-Band auf die Bühne. Mit Tieren. Das Stück „Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien“ singt und spielt das erfolgreiche Frauen-Ensemble mit Geigerin Angelika Bachmann, Sängerin und Geigerin Iris Siegfried, Pianistin Anne-Monika von Twardowski und Cellistin Sonja Lena Schmid. Salut Salon hat Camille Saint-Saëns’ berühmte Komposition teilweise neu arrangiert und lässt auch Hühner, Würmer, die Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch, Moskitos und einen Löwen zu Musik von Johann Sebastian Bach über Klaus Doldinger und Kurt Weill bis John Williams auftreten.
Auch im Norderstedter Kulturwerk ist Musik wieder wahrlich tonangebend. Am Freitag, 12. Februar, heißt es „Viva Malente – The American Way of Schlager“ im großen Saal. Knut Vanmarcke, Dirk Voßberg und die Rosie Singers beamen das Publikum back to the Sixties, genauer zum 25. August 1967, dem Tag, an dem sie nach einer Tour durch Las Vegas, wo sie im Stardust Casino große Erfolge feierten, wieder in Deutschland landen. Prompt präsentieren sie mit ihrer Show ihre neuen Freunde, darunter Marilyn Monroe und Dean Martin, Doris Day, Jerry Lewis und Elvis Presley.
Heimspiel mit Musik. Wer für die Swing-Gala der Norderstedter Bigband Fishhead Horns am Sonnabend, 20. Februar, von 20 Uhr an Karten haben will, sollte sich sputen. Diesmal bringen die Fischköppe nämlich den schon legendären Jazzer und Vibrafonisten Wolfgang Schlüter mit, der zu den besten seines Genres in ganz Europa zählt. Als Gesangssolistin kommt Julia Schilinski. Ein Abend, der swingt!
Coming Out bei Erdbeeren und Champagner
Am Mittwoch, 24. Februar, ist wieder einmal Komödienzeit im Kulturwerk. „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ hat die Autorin Dora Heldt ihren Roman umständlicherweise genannt, und so heißt auch das Lustspiel, in dem der Heldin Dora droht, ihren 50. Geburtstag in einem spießigen Lokal mit ihrem spießigen Ehemann und ihrer spießigen Familie feiern zu müssen. Sie verzieht sich mit Freundinnen in ein Wellness-Hotel. Und kommt vom Regen in die Traufe. Franziska Traub, Astrid Straßburger und Nicole Belstler-Boettcher liefern sich ein Coming Out bei Erdbeeren und Champagner.
Lustigkeit kennt auch bei Momsen und Brodowy am Donnerstag, 25. Februar, im Kulturwerk keine Grenzen. Der norddeutsche Comedian Momsen und sein Klappmaul-Komiker Brodowy kommen mit dem neuen Programm „Och...?! – Zwei Nordlichter sprechen sich aus“.
Einen Tag später, am Freitag, 28. Februar, erobern von 19 Uhr an wieder Norderstedts Kulturvereine beim Kulturträgerfest „Bühne frei!“ die Bretter und das Foyer, in dem die Vereine an Ständen ihre Arbeit präsentieren und so manche Leckerei anbieten, während sie auf der Bühne einen Show-Act nach dem nächsten feiern. Die Amateurtheater sind mit komischen, skurrilen und auch nachdenklichen Sketchen vertreten, die Chöre mit ihrem Lied-Repertoire, die Bands und Tanzgruppen mit flotten Weisen. Der Eintritt ist frei.
Der Februar endet im Kulturwerk dramatisch. „Gift. Eine Ehegeschichte“ heißt das Schauspiel von Lot Vekemans mit Nina Petri und Nicki von Tempelhoff. Nach mehr als zehn Jahren trifft sich ein Ehepaar erstmals wieder. Am Grab ihres Kindes, das bei einem Autounfall starb. Das Kind muss umgebettet werden, weil im Boden Gift entdeckt wurde. Die gescheiterten Eltern versuchen eine Annäherung.
Vortrag zu Judenverfolgung im 14. Jahrhundert
Mit zwei Veranstaltungen wartet der Festsaal am Falkenberg am Langenharmer Weg 90 im Februar auf. Das Kindertheater „Die drei ???“ am Donnerstag, 14. Februar, ist allerdings schon ausverkauft.
Am Dienstag, 23. Februar, hält Professor Dr. Heinrich Dormeier von der Philosophischen Fakultät der Kieler Universität den Vortrag „Die Judenverfolgung während des schwarzen Todes“. Dormeier analysiert die Judenverfolgung des 14. Jahrhunderts, als die Juden für die Pestpandemie verantwortlich gemacht und ermordet wurden. Der Referent will zeigen, dass die Juden-Pogrome durch die Jahrhunderte keine spontanen Hetzjagden waren, sondern dass die jeweiligen Regimes die Vernichtung gezielt planten und lancierten und damit das Volk aufhetzten. Karten zu dieser Veranstaltung der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft Norderstedt gibt es für fünf Euro an der Abendkasse.
Die meisten Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Infos über Eintrittspreise und Kartenvorverkauf gibt es unter www.norderstedt.de und unter www.tribühne.de im Internet.