Norderstedt. Die Mitglieder der Courage-Gruppe des Coppernicus-Gymnasiums greifen soziale Themen auf. 15 Schüler engagieren sich in der Gruppe.
Ein aufgepumptes Plastikschlauchboot liegt auf der Wiese vor dem Coppernicus-Gymnasium. Viele Schüler bleiben neugierig vor den Plakaten, die um das Schlauchboot aufgestellt sind, stehen. Verantwortlich für dieses Aktion ist die Courage-Gruppe der Schule, die von dem Lehrer Christian Lehmann ins Leben gerufen wurde.
Auf die Frage, wie diese freiwillige Arbeitsgruppe entstanden ist, sagt er: „Das war eher so ein innerer Antrieb, da ich gemerkt habe, dass die sozialen Projekte in der Schule leider oft zu kurz kommen. Ich finde es wichtig, dass manche Themen an die Schülerschaft herangetragen werden. Und so habe ich diese Gruppe Stück für Stück aufgebaut, indem ich Schüler angesprochen habe, ob sie Lust haben mitzumachen. Mit dem Schlauchboot wollten wir an die Flüchtlingskrise erinnern und mit den Zahlen und Aussagen auf den Schildern das Ganze noch mal visualisieren.“
Gruppe will Rechtsextremismus bekämpfen
Die Aktion mit dem Schlauchboot ist jedoch nicht die einzige, die die Courage-Gruppe bereits auf die Beine gestellt hat. „Einmal tapezierten wir den Haupteingang mit ganz großen Zetteln zu, damit jeder unsere Botschaft gesehen hat“, sagt Kubilay, ein Schüler des Coppernicus-Gymnasiums. Er ist einer von 15 Schülern, die sich zurzeit in der Courage-Gruppe engagieren.
„Es wurden überall in der Schule Bilder aufgehängt, die Vorurteile und ihre Probleme schilderten“, sagt Nico, der ebenfalls in der Gruppe aktiv ist. „Wir wollen die Leute erinnern und Sachen ansprechen. Wir verteilen Plakate, Schilder und Bilder in der Schule und fordern unsere Mitschüler auf, sich mit den Themen zu beschäftigen“ betont Lehrer Lehmann, „es gibt einige Gedenktage wie den Tag des Flüchtlings, den Tag der Migration, den Tag des Gedenkens der Opfer des Antisemitismus oder beispielsweise den Tag der Menschenrechte. Diese picken wir uns heraus, weil sie bekannt und wichtig sind. Wenn die Gruppe mir allerdings sagt, sie wolle gerne zu einem bestimmten Thema etwas machen, dann sprechen wir das meistens durch und fangen danach an, unsere Aktionen zu planen. Wir denken uns die Sachen also häufig nicht selber aus, sondern orientieren uns an verschiedenen Daten.“
Und die Aktionen zeigen Wirkung. Viele Schüler bleiben vor den Schildern beispielsweise zu den Themen Flüchtlinge, Terror in Paris und vielen weiteren aktuellen Themen stehen. Dazu Kubilay: „Wir wollen unseren Mitschülern auch die Chance geben, ihre Meinung neu zu bilden. Und wir wollen mithelfen, den Rechtsextremismus zu bekämpfen.“