Segeberg. 2013 wurde Weiterbau der A 20 gestoppt, weil der Fledermausschutz nicht berücksichtigt wurde. Jetzt geht Sicherheit vor Schnelligkeit.
Es ist gerade einmal knapp drei Jahre her, dass der damalige schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) kühn prognostizierte, die Autobahn 20 wäre bis 2017 fertig und könne dann bis zur Elbe befahren werden. Weit gefehlt: De Jager arbeitet heute in der freien Wirtschaft, und die A 20 endet kurz vor Bad Segeberg.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte schon 2013 einen Weiterbau gestoppt, da der Fledermausschutz nicht ausreichend berücksichtigt worden sei. Das wurde mittlerweile nachgeholt – mit folgender Erkenntnis: Eine Trassenführung im Raum Segeberg würde die im Kalkberg überwinternden Flugsäuger nicht gefährden. Vielmehr würden die Fledermäuse bereits jetzt die A 21 westlich von Bad Segeberg überqueren, gab das Verkehrsministerium im letzten Sommer bekannt.
Trotzdem: Wann die Arbeiten für den zehn Kilometer langen Abschnitt von Weede nach Wittenborn beginnen können und welche Anwohnerklagen noch vor Gericht ausgefochten werden müssen, kann nicht abgeschätzt werden. Der bisherige Planfeststellungsbeschluss wird überarbeitet. Klar ist: Das Ziel der Regierungskoalition, die A 20 noch bis Ende der Legislaturperiode 2017 an die A 7 heranzuführen, kann nicht mehr realisiert werden. „Sicherheit geht vor Schnelligkeit. Eine zweite Niederlage vor Gericht wollen wir nicht riskieren“, sagte Frank Nägele, Staatssekretärin im Verkehrsministerium, bereits vor einigen Monaten.