Norderstedt. Das Symphonische Blasorchester Norderstedt spielte sein Konzert „JahresAusklänge“ wieder vor fast ausverkauftem Saal in der „TriBühne“.
Das ist so eine Sache mit der „Diebischen Elster“ und allen verwandten Tondichtungen, die der klassischen Musik zugeschrieben werden und auf Streich-Orchester basieren, so auch die Ouvertüre zu Gioachino Rossinis Oper. Der italienische Komponist polte sein Werk auf Leichtigkeit, Transparenz und heitere Eleganz. Dieses Werk nun wählte das Symphonische Blasorchester Norderstedt als Auftakt für das Jahres-Ausklangs-Konzert in der „TriBühne“.
Pompös und massig im Schlagwerk, dabei vom Orchester unter der Leitung von Bernhard Volk durchaus differenziert gespielt, blieb aufgrund der Bläser-Besetzung – und der fehlenden Streicher – die vom Komponisten gewünschte Leichtigkeit und Eleganz auf der Strecke.
Das gilt auch für die weiteren Stücke, beispielsweise von Johann Strauß Sohn, Franz Lehár bis zu Paul Lincke. Diese Titel-Wahl war wohl der Silvester-Seligkeit geschuldet. So richtig flott kam der zweite Teil mit Arrangements und Medleys, die Bläsern so recht aus dem Blech strömen können.
Als Gesangssolistin holte das SBN die Sopranistin Linda Scott. Die 43-Jährige ist Gesangs- und Klavierlehrerin an der Norderstedter Musikschule, doch die Bühne scheint nicht so recht ihre Welt zu sein. Mehr Selbstverständnis, Schwung und Esprit darf sie schon wagen, gleichwohl sie ihr Lampenfieber mit nahezu kindlichem Charme zu überspielen wusste.
Im Walzer „Frühlingsstimmen“ fand Scott nach anfänglicher Unsicherheit zu Stimm-Volumen und überzeugte trotz fehlendem Schneid mit Vibrati und Koloraturen. Schmelz zeigte sie in der Zugabe der Titel-Melodie „Wien, du Stadt meiner Träume“.
Die rund 70 Amateur-Musikerinnen und -Musiker des Orchesters entfachten im zweiten Teil ein krachendes Feuerwerk mit Adaptionen von Latin Pop und Medleys von Phil-Collins- und James-Last-Titeln. Vor allem Lasts Golden Hits brachten das Publikum im voll besetzten Saal in Silvesterlaune, darunter Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote mit Ehefrau Doris.
Natürlich gab es die Schlacht der Berliner, spendiert von der Sparkasse Südholstein, und Andrea Bilitewski und Daniel Frühwirth führten wieder mit allerlei Gags durchs Programm, das wie immer mit dem Rausschmeißer aller Silvesterkonzerte, dem Radetzky-Marsch, mit Wumms ausklang.