Hier wäre der Sprengstoffgürtel nicht im Müll gelandet. Hier herrscht Ordnung, bei illegaler Müllentsorgung ist Schluss mit Lustig.

In Paris fand man einen Sprengstoffgürtel auf dem Müll. Richtig so – da gehört er hin. Vielleicht kommen die Dinger ja endlich aus der Mode, wenn man sie offensichtlich nicht mehr haben will. Sprengstoffgürtel tragen enorm auf. Auch ein Terrorist möchte nicht aussehen wie das Michelin-Männchen, wenn das eigene Foto durch die Weltpresse geistert. Also: Weg damit auf den Müll.

In Deutschland gäbe es allerdings ganz schönen Ärger, würden hier die Attentäter und Attentäterinnen ihre explosiven Hosenbünde so mir nichts, dir nichts auf die Kippe kippen. Liebe Leute: Plastiksprengstoff enthält Plastik und gehört demnach in den Gelben Sack, Gürtelschnallen aus Metall kommen zur Wertstoffsammlung. Die Gürtel einfach detonieren zu lassen, könnt ihr euch gleich aus dem Kopf schlagen. In dem Fall fliegt der ganze Kram unkontrolliert durch die Gegend und liegt überall herum – das wird dann richtig teuer für euch. Hier herrscht nämlich Ordnung, bei illegaler Müllverklappung ist Schluss mit Lustig.

Ansonsten sind wir zufrieden. Vor allem in unserem schönen Schleswig-Holstein. Und das ist sogar amtlich. Soeben erschien nämlich der „Deutsche Post Glücksatlas 2015“. Bevor Sie sich fragen, was denn bitte das Glück ausgerechnet mit der Deutschen Post zu tun hat und dem einzig logischen Gedankenschluss verfallen, Postversand sei reine Glücksache, hier die Aufklärung: Es handelt sich um eine regelmäßig durchgeführte Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Man untersucht vor allem die Zufriedenheit mit der Ausgewogenheit von Arbeits- und Privatwelt, weltmännisch auch „Work-Life-Balance“ genannt. Das Bundesland Schleswig-Holstein steht zum dritten Mal in Folge auf Platz 1 dieser Untersuchung. Wohnen, Freizeit, sogar Haushaltseinkommen – bei uns ist alles Spitze, im Schnitt jedenfalls.

Vielleicht ist dem ehemaligen Besitzer des Pariser Sprengstoffgürtels ja ein Exemplar dieses „Glücksatlas 2015“ der Deutschen Post in die Hände gefallen und er ist ins Grübeln gekommen. Ein Leben in Schleswig-Holstein, wer braucht da noch ein Paradies. Einen Sprengstoffgürtel benötigt man dort schon mal gar nicht. Also ab damit auf den Müll.

Dann stimmt auch für Terroristen die „Work-Life-Balance“.