Groß Niendorf. Das Hofcafé Groß Niendorf zeigt die Plakte zu den Ausstellungen des Künstlers Christian Rohlfs, der 1849 in der Gemeinde geboren wurde.

Er war mit Emil Nolde befreundet und zählt zu einem der großen Vertreter der Zeit des Expressionismus, gleichwohl seine Gemälde zurückhaltener in Form- und Farbgebung sind. Christian Rohlfs wurde am 22. Dezember 1849 in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein geboren, in Groß Niendorf. Später zog die Familie nach Fredesdorf und Schwissel, und er ging in Bad Segeberg zur Schule. Jetzt sind einige der Plakate seiner Ausstellungen in seinen Geburtsort Groß Niendorf zurückgekehrt und im Hofcafé zu sehen.

Heute ist der Maler Christian Rohlfs auch in seiner Heimat hoch geachtet. Das war nicht immer so. Obwohl seine Bilder sogar noch zu seinen Lebzeiten vom Pariser Louvre angekauft wurden, lehnte die Gemeinde Todesfelde ein mit religiösem Motiv gestaltetes Rohlfs-Gemälde für die Dorfkirche ab. Es hängt heute im Essener Folkwang-Museum.

1870 zog Christian Rohlfs zum Studium nach Berlin, dann weiter nach Weimar, später nach Hagen, wo der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus 1902 das Folkwang-Museum gründete.

Rohlfs arbeitete in Hagen als selbstständiger Künstler und war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste Berlin. Er lebte bescheiden, denn er wollte sich dem expressiven Mainstream nicht andienen, sondern bevorzugte stille Landschaften, Blumen-Stillleben, später Figuratives und Druckgrafik, die sogar karikierende Züge aufweisen. Trotzdem wurde seine Kunst von den Nazis als „entartet“ gebranntmarkt und aus den Museen entfernt. Deutschland schwärzestes Geschichtskapitel erlebte Rohlfs nicht mehr. Er starb am 8. Januar 1938 in seinem Hagener Atelier.

Die Plakat-Ausstellung ist bis Jahresende im Hofcafé in Groß Niendorf, Dorfstraße 29, zu sehen.