Kreis Segeberg. Der mutmaßliche Täter, ein 27-Jähriger, drang nachts in ein Haus ein und drückte der schlafenden Bewohnerin ein Kissen ins Gesicht.
Die Kriminalpolizei hat den Überfall auf eine schlafende Frau in Neuglasau aufgeklärt. Die Ermittler nahmen einen 27-jährigen Mann aus der Nachbarschaft fest, der die Tat gestand. Der Täter war am 11. Juli nachts in die Wohnung der 55-Jährigen eingedrungen und hatte ihr ein Kissen ins Gesicht gedrückt. Als die Frau sich heftig wehrte, ließ er von ihr ab und flüchtete mit einem Fahrrad.
Die Frau war zum Zeitpunkt des Überfalls allein im Haus. Nach dem Überfall setzte die Polizei in der Gegend Personenspürhunde ein. Schon damals gingen die Ermittler davon aus, dass der Täter sich regelmäßig im Umfeld des Tatortes aufhält.
Die Beamten der Kriminalpolizei befragten Nachbarn und warfen 60 Hauswurfsendungen in Briefkästen mit Fragen an Anwohner, die die Polizei nicht persönlich sprechen konnte. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Bad Segeberg führten jedoch zunächst zu keinem Fahndungserfolg.
Nach Fahndungsaufrufen und der Veröffentlichung eines Phantombildes zwei Wochen nach der Tat meldeten sich 20 Personen bei der Polizei mit Hinweisen zu dem Täter. Das Phantombild entstand nach den Aussagen der überfallenen Frau. Der Täter soll jünger als 30 Jahre alt sein und von normaler Statur sein. Außerdem soll der Mann kurzes, rötlich-braunes Haar haben. Zur Tatzeit trug er eine olivgrüne Jacke.
Die Staatsanwaltschaft hatte 1500 Euro Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters ausgesetzt. Außerdem veröffentlichten die Fahnder Fotos der Schuhe, die der Täter in dem Haus zurückgelassen hatte.
„Der 27-Jährige rückte bereits nach einem Hinweis Ende August in den Fokus der Ermittler“, sagte eine Polizeisprecherin. „Er war einer von mehreren Männern, die im Zuge der Ermittlungen überprüft und vernommen wurden.“ Der 27-Jährige stritt die Tat damals ab und gab nach seiner Vernehmung durch die Beamten freiwillig eine Speichelprobe ab.
Vor wenigen Tagen traf die Analyse der Probe bei der Kripo ein und belastete den 27-Jährigen schwer. Die Polizei spricht von einem dringenden Tatverdacht und vernahm ihn am Montag zum zweiten Mal. „Bei seiner zweiten Vernehmung gestand er nun die Tat“, teilte die Polizei mit. „Er hatte damit gerechnet, noch überführt zu werden.“ Der 27-Jährige gab an, zur Tatzeit alkoholisiert gewesen zu sein.
Die Angaben des 27-Jährigen decken sich mit den Erkenntnissen der Ermittler, die davon ausgingen, dass der Täter ohne klar erkennbares Motiv massive Gewalt angewendet, aber nach Gegenwehr die Flucht ergriffen hatte. Warum er so gehandelt habe, wisse er nicht, sagte eine Polizeisprecherin. „Er hatte kein Motiv.“ Der Verdacht, der Täter habe sexuelle Absichten gehabt, bestätigte sich nicht. Warum der Mann am Tatort seine Schuhe zurückgelassen hatte, ist unklar.