Bad Bramstedt. Die neuen Eigentümer der Traditions-Gaststätte setzen verstärkt auf Veranstaltungen und auf eine kreative und frische Küche.

Es geht weiter am Bleeck in Bad Bramstedt: Der traditionelle Kaisersaal öffnet am 31. Oktober wieder seine Türen, und die Eröffnungsparty gibt schon einmal die Richtung vor, in die es künftig (auch) gehen soll. Denn am Sonnabend wird nicht nur Eröffnung gefeiert. Die Betreiber Stephan Sommer und Thorsten Pohlmann, der die Immobilie von der Familie Fuhlendorf gekauft hat, steigen gleich mit einer großen Ü30-Party ein. Und die Menschen in Bad Bramstedt und Umgebung sind neugierig, fast alle Karten sind bereits verkauft.

„Die meisten kommen aus der Stadt und den umliegenden Dörfern und kennen sich alle. Das wird eine einmalige Eröffnungsparty“, sagt Pohlmann. Ab dem 3. November geht der Betrieb des Hauses dann regulär los, ab 11.30 Uhr wird der Mittagstisch serviert. „Wir haben Lars Fuhlendorf als letzten Spross der Fuhlendorf-Dynastie als Chefkoch gewinnen können“, berichtet Stephan Sommer. Fuhlendorf stehe mit seiner Erfahrung für ein hohes Niveau in der Küche, die laut Sommer kreativ und frisch sein soll. Die Zutaten stammen wenn möglich aus der Region, Lars Fuhlendorf kann dabei auf ein Netz von alten Lieferanten zurückgreifen, die durch neue ergänzt werden. So ändert sich im Kaisersaal einiges, aber nicht alles.

So sah der Kaisesaal früher aus
So sah der Kaisesaal früher aus © Hartmut Otto

Auf der Speisekarte finden sich traditionelle Gerichte wie Sauerfleisch, Grünkohl und Wiener Schnitzel neben moderneren wie Gebratenem Bio-Wildwasserlachsfilet mit Rahmspinat und Kartoffelschaum oder Ziegenkäseravioli mit Rahmspinat und gerösteten Pinienkernen. „Wir wollen Sachen ausprobieren und werden uns bei Bedarf anpassen“, sagt Sommer. Er möchte die Bad Bramstedter generationsübergreifend ansprechen. „Junge Leute kennen den Kaisersaal allenfalls vom 70. Geburtstag der Oma.“ Das soll sich ändern. Dafür wurde renoviert, und dafür setzt Sommer mit seinem Team auch verstärkt auf Veranstaltungen, mit denen er die Gäste in das Haus locken will. Auch das Essen sei mittlerweile für viele Gäste selbst zum Event geworden, auch darauf richte sich der neue Kaisersaal ein.

Langjährige Gäste des Hauses werden sowohl im Saal als auch im Restaurant viele Neuerungen entdecken. Das fängt schon beim Logo bestehend aus einem „K“ mit Krone an. Aber es gibt auch Altbekanntes wie die Stühle, auf denen schon viele Generationen im Kaisersaal gesessen haben. Sie wurden aufgearbeitet und neu gepolstert, wobei Stephan Sommer seine guten Kontakte zum Hamburger Verein Get the Kick nutzen konnte. Dessen Mitarbeiter Harald Pünjer hat mit benachteiligten Jugendlichen aus dem Stadtteil Veddel die Stühle aufgearbeitet und auch ansonsten alle Holzarbeiten im Kaisersaal ausführt. „Er hat schon für so viele Gastrobetriebe gearbeitet, er sagt mir, wie ich es machen soll“, sagt Sommer.

Auch der 50-jährige Betriebsleiter selbst hat viel gastronomische Erfahrung, in den vergangenen Jahren hat er jedoch als Immobilienmakler gearbeitet, unter anderem zusammen mit Thorsten Pohlmann. Nachdem dieser den Kaisersaal übernommen hatte, holte er Sommer mit ins Boot. Beide kennen sich seit 20 Jahren. Gemeinsam mit Lars Fuhlendorf haben sie das Haus umgebaut.

„Es sind schon so viele Weihnachtsfeiern gebucht, obwohl der Laden noch gar nicht auf ist“, sagt Chefkoch Lars Fuhlendorf. Er kann mit seinem Team künftig in einer Küche kochen, die mit modernster Technik computergesteuerten Kochens ausgestattet ist. Zum Essen gibt es eine umfangreiche Weinkarte. „Wir haben spezielle Sachen und für jeden Geldbeutel etwas“, sagt Stephan Sommer. Zudem wird im Kaisersaal ein Bramstedter Bier ausgeschenkt, das in Lich gebraut wird.

Kontakt: Kaisersaal in Bad Bramstedt, Bleeck 26, Telefon 04192/814 00 00, www. Kaisersaal-badbramstedt.de.