Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach spricht von einem „Jahr der Entscheidungen“, das auf die Stadt zukomme. Auch in den Dörfern stehen große Projekte auf dem Programm.
Bad Bramstedt. Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach spricht von einem „Jahr der Entscheidungen“, das auf die Stadt zukomme. Bleeck und Fachmarktzentrum, das Gewerbegebiet Nord und der Haushalt – 2015 wird zeigen, ob die Planungen von Politik und Verwaltung erfolgreich sein werden. Zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Jahres zählt der Bürgermeister außerdem die Unterbringung der Flüchtlinge. Bad Bramstedt halte an seinem Ziel für eine dezentrale Unterbringung fest, stoße aber an seine Grenzen. Der Appell der Stadt an die Bramstedter, freie Wohnungen zu vermieten, sei auf große Resonanz gestoßen. Auch in den umliegenden Dörfern des Amtes Bad Bramstedt-Land stehen große Projekte auf dem Programm. In einem Punkt unterscheiden sich Stadt und Land jedoch deutlich: Das Amt ist schuldenfrei. Bad Bramstedt muss Kredite in Höhe von 20 Millionen Euro abzahlen.
Bad Bramstedt
Bleeck: Bereits im vergangenen Jahr sollten die Umbauarbeiten auf dem Bleeck beginnen, doch die Planungen verzögerten sich. In diesem Frühjahr soll die Umgestaltung endlich beginnen und bis zum Herbst abgeschlossen sein. Kütbach geht davon aus, dass die Stadt nach dem Ende der Ausschreibung Anfang Februar die Aufträge an die Baufirmen vergeben kann. Der Bleeck soll zur verkehrsberuhigten Tempo-20-Zone umgebaut werden. Während des Internationalen Musikfestes im Sommer sollen die Arbeiten ruhen. 1,5 Millionen Euro wird das Projekt kosten.
Kütbach ist optimistisch, dass das seit Monaten geschlossene Traditionslokal „Kaisersaal“ wieder eröffnet werden kann. „Es gibt gute Ansätze“, sagt der Bürgermeister, der auf die Bedeutung der Gastronomie in dem Kurort hinweist: „Wir wollen gute Gastgeber sein.“
Maienbeeck: Für die Umgestaltung des Maienbeecks beginnen die Planungen. Die Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung und der Bürger- und Verkehrsverein (BVV) sind sich einig, nach dem PACT-Konzept vorzugehen. PACT – das steht für das Gesetz über die Einrichtung von Partnerschaften zur Attraktivierung von City-, Dienstleistungs- und Tourismusbereichen. In einem PACT arbeiten Gewerbetreibende, Immobilienbesitzer und Behörden zusammen, um Stadtbereiche attraktiver zu machen und deren Probleme gemeinsam anzupacken. Die Geschäftsleute wollen sich dabei auch an den Kosten beteiligen. Zu den zentralen Fragen auf dem Maienbeeck gehören die Verkehrsführung für Autos, Radfahrer und Fußgänger sowie die Parkmöglichkeiten.
Maria-Magdalenen-Kirche: Die Sanierung der Maria-Magdalenen-Kirche soll in diesem Jahr beendet werden. Die Kirchengemeinde sucht weiter Spender für das 900.000-Euro-Projekt. Die Arbeiten im Dach sind weit fortgeschritten. Zu den großen Herausforderungen der Handwerker wird die Sanierung des Turmes gehören. Für die Stabilität sorgen jahrhundertealte Eichenholzbalken, die im 17. Jahrhundert ummauert wurden. Das Mauerwerk wurde bei starkem Regen durchnässt, das Holz konnte ungesehen vor sich hinrotten.
Kurgebiet: Das Klinikum sucht einen neuen Mieter für das Friesencafé. Das bei Patienten beliebte Lokal ist seit Monaten geschlossen. Die Schön-Klinik Bad Bramstedt erweitert das therapeutische Angebot. „Noch in der ersten Jahreshälfte 2015 werden wir eine sechste Station zur Behandlung von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen eröffnen“, sagt Klinikleiter Marcus Baer. Das Klinikum plant, nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten im Herbst den zweiten Bauabschnitt im Haus A zu eröffnen.
Altonaer Straße: Im Sommer wird die neue Kindertagesstätte eröffnet, die auf der Fläche des ehemaligen Hauses der sozialen Dienste gebaut wird. In diesen Tagen wird das Richtfest gefeiert. Träger der Kita wird voraussichtlich der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes.
Achtern Diek: Auch dort öffnet eine neue Kindertagesstätte erstmals ihre Türen. Träger der Einrichtung mit zwei Gruppen wird der Kinderschutzbund, der zuvor im Haus der sozialen Dienste untergebracht war.
Schäferberg: Die für Ende 2014 geplante Fertigstellung des neuen Kunstrasenplatzes auf dem Sportplatz Schäferberg erfolgt in den kommenden Wochen. Das feuchte Wetter hat die Arbeiten verzögert. 500.000 Euro kostet das Projekt; die Bramstedter Turnerschaft beteiligt sich mit 25 Prozent. In der Auenland-Schule startet im Sommer die Oberstufe.
Düsternhoop: Die Gespräche über einen Umzug der Leibniz-Privatschule von Hitzhusen nach Bad Bramstedt gehen weiter. Im Gespräch ist der ehemalige Exerzierplatz der Bundespolizei gegenüber der Jürgen-Fuhlendorf-Schule.
Amt Bad Bramstedt-Land
Die Bewohner aller Gemeinden des Amtes müssen sich auf steigende Abwassergebühren einstellen. Untersuchungen der bis zu 40 Jahre alten Kanäle haben in allen Dörfern Schäden gezeigt. Der Leiter der Amtsverwaltung, Christian Stölting, spricht von einem „erheblichen Sanierungsbedarf“. Erste Arbeiten beginnen in diesem Jahr. Allein die kleine Gemeinde Hagen mit ihren 450 Einwohner muss zwei Millionen Euro investieren. In Fuhlendorf sind es mehrere 100.000 Euro. 700.00 Euro investiert Großenaspe in die Kanalsanierung im Bereich Kirchstraße/Bimöhler Straße, die abgeschlossen sein muss, wenn der Kreis Segeberg die Fahrbahndecke im Herbst erneuert.
Großenaspe: Nachdem der Deutsche Wetterdienst mit Erfolg Einspruch gegen den Bau eines Windparks eingelegt hat, prüft die Gemeinde, ob sie sich an einer Klage der Investoren dagegen beteiligt. Rechtliche Schritte wären mit Kosten verbunden, die auch das Dorf tragen müsste. Großenaspe will sich als erste Gemeinde Schleswig-Holsteins an einer Windkraftanlage beteiligen.
Nach der Fertigstellung eines Wohngebiets mit 29 Häusern am Hans-Claußen-Ring entsteht nebenan eine weitere Fläche für 40 Grundstücke. Voraussichtlich im Herbst beginnt die Erschließung der Fläche. Der Gemeinde liegen bereits 20 Anfragen vor. Das Interesse am Gewerbegebiet Am Farmböddel bliebt auch nach der Erweiterung groß. 15.000 Quadratmeter wurden bereits verkauft, 24.000 sind noch zu haben.
Großenaspe muss sein Wasserwerk auf einen modernen Stand bringen. „Die gesamte Technik ist sanierungsbedürftig“, sagt Stölting. Das Projekt kostet rund eine Million Euro.
Weddelbrook: In der Gemeinde beginnen in diesem Jahr die Planungen für Wohn- und Gewerbeflächen auf dem Grundstück neben der Sporthalle. Dort wollte sich ursprünglich die Hitzhusener Leibniz-Privatschule ansiedeln, die jetzt nach einem Standort in Kaltenkirchen oder Bad Bramstedt Ausschau hält. Die Grundschüler der Privatschule sind die einstige Grundschule der Gemeinde umgezogen.
Wiemersdorf: Auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte „Zur Post“ soll ein sogenanntes Dorfhaus mit Gastronomie, Dorfladen und einem Treffpunkt für die Bewohner der Gemeinde entstehen. Grundstück und Gebäude gehören seit 2013 der Gemeinde, die das Haus in diesem Jahr abreißen will. Das Projekt kostet zwei Millionen und wird zu 55 Prozent mit Mitteln des Landes und der EU finanziert.
An der Gärtnerstraße können die Bauarbeiten für ein neues Wohngebiet beginnen. Die Kindertagesstätte an der Kieler Straße erhält einen Anbau für eine U3-Gruppe, der mit 330.000 Euro zu Buche schlägt. Der Zuschuss des Bundes beträgt 220.000 Euro.
Fuhlendorf: Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei an der Grenze zu Bad Bramstedt siedelt sich ein Netto-Markt an. Der Discounter wollte ursprünglich wenige 100 Meter entfernt in Bad Bramstedt bauen.
Mönkloh: Die Gemeinde baut ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Investitionskosten in Höhe von 200.000 Euro werden per Kredit finanziert.