Tangstedt. Flüchtlinge im Tangstedter Rathaus: Kreis Stormarn erteilt noch keine Genehmigung. Erdgeschoss bereits fertig eingerichtet.

Seit Wochen arbeiten Handwerker und ehrenamtliche Helfer daran, einen Nebentrakt des Tangstedter Rathauses so einzurichten, dass dort auf zwei Etagen bis zu 20 Flüchtlinge leben können. Seitens der Gemeinde wurde diese Variante gewählt, um kurzfristig neue Kapazitäten zu schaffen, sodass beispielsweise nicht die Turnhalle genutzt werden muss. Nach jüngsten Prognosen müsste Tangstedt bis März 180 Flüchtlinge aufnehmen.

Doch obwohl das Erdgeschoss bereits fertig ist und auch im Obergeschoss die meisten Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind, hat der Kreis Stormarn noch keine Freigabe für das Rathaus erteilt. Rein formal muss bloß eine Nutzungsänderung vollzogen werden, doch hierauf wartet Tangstedt weiterhin, denn es besteht ein nicht unerhebliches Problem.

Auf der oberen Etage ist laut Untersuchung der Kreisfeuerwehr der Brandschutz nicht ausreichend, es gibt nur einen Fluchtweg. Dies wiederum hat unter anderem damit zu tun, dass Verwaltung und Bürgermeister Norman Hübener die Wohnungen klar getrennt haben wollen von den Büros und Sitzungsräumen im Nebentrakt. Nachts ist die entsprechende Verbindungstür abgeschlossen und zudem mit einem Alarm gesichert.

In Gesprächen muss nun in den nächsten Tagen eine rasche Lösung gefunden werden. Möglich wäre beispielsweise, dass vorerst nur im Erdgeschoss Asylbewerber einziehen. Eine Alternative wäre, eine externe Feuerleiter oder -treppe an dem Gebäude zu installieren – diese müsste vom Amt Itzstedt bezahlt werden.