Tangstedt. Eltern und Angehörigevon während der Schwangerschaft gestorbener Kinder trauern gemeinsam. Erste gemeinsame Beisetzung.
Seit einem Jahr ist auf dem Tangstedter Friedhof ein Sternenkinderdorf für still geborene Kinder auf dem Kindergrabfeld eingerichtet. Still geborene Kinder sind bereits während der Schwangerschaft gestorben. Am heutigen Mittwoch wird zum ersten Mal eine gemeinsame Beisetzung still geborener Kinder begangen. Die Trauerfeier, an der vor allem die Eltern dieser Kinder teilnehmen, beginnt um 13 Uhr in der Tangstedter Kirche. Geleitet wird die Abschiedsfeier von Christina Tegtmeyer, Pastorin und Krankenhaus-Seelsorgerin der Paracelsus Klinik in Henstedt-Ulzburg, und Jürgen Bobrowski, Krankenhaus-Seelsorger der Asklepios-Klinik Nord. „Auch wenn das Ereignis schon einige Zeit zurückliegt, kann dieser Tag eine Möglichkeit sein, das Geschehene neu zu begreifen und vielleicht zu erfahren, dass andere Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben“, sagt Pastorin Christina Tegtmeyer.
In der Vergangenheit wurden Eltern mit diesem Schmerz häufig allein gelassen, und die Stillgeborenen erhielten keine Bestattung, kein Grab, keine Erinnerungsstätte. Das hat sich vielfach geändert, wurde doch erkannt, das auch ein ungeborenes Kind geliebt wird und der Tod eines Kindes während der Schwangerschaft Hoffnungen zerstört. Die Eltern werden auf Wunsch seelsorgerisch begleitet, die ungeborenen Kinder erhalten eine letzte Ruhestätte.
Im Anschluss können die Trauernden mit anderen Betroffene Erfahrungen und Trost austauschen.