Kreis Segeberg/Hamburg. Bürgermeister aus der Region übergaben Unterschriftenlisten an Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer.

Beim Tragen des Korbs mit den Unterschriftenlisten mussten zwei Männer anpacken: Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause und der stellvertretende Bürgermeister von Bad Bramstedt, Burkhard Müller, schleppten gemeinsam die Aktenordner ins Foyer der Hamburger Verkehrs- und Wirtschaftsbehörde. 7846 Menschen aus den Kreisen Segeberg und Pinneberg haben den Aufruf an die Landesregierungen Schleswig-Holsteins und Hamburgs unterzeichnet, die S-Bahn nach Kaltenkirchen zu bauen und den Takt im AKN-Verkehr in Richtung Bad Bramstedt zu verdichten.

Die Empfänger der Listen ließen Krause, Müller und weitere Bürgermeister aus den Kreisen ein wenig warten. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer stehe im Stau, hieß es. Es folgte aus der Bürgermeisterrunde der Kommentar, der kommen musste: „Mit einer S-Bahn wäre das nicht passiert.“

„Das ist eine klare Aussage der Öffentlichkeit für die S-Bahn“, sagte Hanno Krause bei der Übergabe, nachdem Meyer und sein Hamburger Kollege Frank Horch ins Foyer gekommen waren. Krause war der Initiator der Aktion und hatte die Nachbarkommunen gebeten, ebenfalls um Unterschriften zu werben. Allein 4000 Unterzeichner kommen aus Kaltenkirchen.

Die Menschen in der Region wünschten sich eine bessere Anbindung nach Hamburg ohne umsteigen zu müssen, sagte Krause dem Minister und dem Senator und fügte hinzu: „Wir müssen das unterstreichen, weil die Realisierung des Projekts immer noch nicht 100-prozentig klar ist.“ Krause waren Zweifel am Willen der Landesregierungen gekommen, nachdem bereits die Wirtschaftlichkeitsanalyse für das S-Bahnprojekt sich über drei Jahre hingezogen hatte.

Krauses Kollege Stefan Bauer aus Henstedt-Ulzburg wies darauf hin, dass viele Unternehmen aus seiner Gemeinde die Mitarbeiter aufgerufen hätten, den Aufruf an die Landesregierungen zu unterschreiben. Eine gute Infrastruktur trage dazu bei, den Mangel an Fachkräften zu beheben.

Horch betonte, dass er mit den Unterzeichnern und Bürgermeistern einer Meinung sei. Hamburg unterstütze das S-Bahnprojekt nach Kaltenkirchen zu 100 Prozent. „Unsere Entscheidung für die S-Bahn – die steht“, sagte Horch.

Auch Landesverkehrsminister Meyer sagte: „Wir ziehen an einem Strang.“ Er freue sich über die Unterstützung aus den Kommunen und bezeichnete das Projekt als überfällig.

Das Land habe die AKN mit dem Planfeststellungsverfahren für den Streckenausbau beauftragt, das bis 2017 dauern werde, sagte Meyer. Danach könne das Land Zuschüsse des Bundes beantragen. Gespräche darüber würden bereits geführt, sodass eine schnelle Entscheidung zu erwarten sei. 2020 könnte geschehen, was die Unterzeichner fordern: Die S-Bahn fährt nach Kaltenkirchen.