Ein Polizist schießt sich selbst in die Hand, ein Lkw-Fahrer lädt eine Ladung Teer auf der A 23 ab. Im Sommer sind alle durch den Wind.

Ein Urlauberpärchen aus Magdeburg verirrt sich auf Rügen in einem Vier-Quadratkilometer-Wäldchen und lässt sich per Notruf von der Polizei retten. Ein Polizist schießt sich beim Reinigen seiner Waffe selbst durch die Hand. Ein Trucker verteilt eine Lkw-Ladung Teer auf der A 23. Was sagt uns das? Genau: Es ist Sommer.

Da sind alle durch den Wind. Entweder urlaubsreif oder nach dem Urlaub noch nicht ganz im Alltag angekommen. Oder sie sind im Urlaub, und da kennt man sich ja schon gar nicht aus. Wer rechnet denn auf einer Ostseeinsel mit einem Dschungel, bitte schön. Man geht kurz spazieren, plötzlich sind überall Bäume, also sowas. Ich mache mir Sorgen, wie es in Magdeburg aussehen mag – anscheinend nicht besonders grün, sonst hätten die ver(w)irrten Urlauber kaum die Polizei rufen müssen. Dabei sind die Helfer in Uniform bei Sommerwetter manchmal selbst ziemlich verpeilt, siehe die böse Geschichte von der eigenhändig durchschossenen Hand. Relativierend sei gesagt: Es handelt sich beim Verunglückten um einen Wasserschutzpolizisten. Die tragen sonst bloß Wasserpistolen. Vermutlich hat sich der Beamte lediglich eine Erfrischung verpassen wollen und dabei vergessen, dass morgens ein Kumpel mit ihm die Knarre getauscht hat. Polizisten sind auch nur Menschen. Und Menschen machen Fehler. So wie der Trucker mit der verlorenen Teerladung. Der könnte jedoch eine absolut schlüssige Erklärung geben: „So, wie die A 23 aussieht, dachte ich, ich bin schon auf der Baustelle – also runter mit dem Zeug!“

Gemeinden und Gemeindeverbände nutzen den Sommer auf ihre Art. Sie vermelden sie jetzt die Haushaltsdaten. Schleswig-Holstein steht mit 27,3 Milliarden Euro in der Kreide. Wir sind pro Kopf mit 9687 Euro verschuldet. Sie also auch – nicht ducken. Und nicht erschrecken. Es gibt bestimmt für alles eine Lösung. Trinken wir erst mal einen „Grexit“: Ein Drittel Ouzo, zwei Drittel heiße Luft.