Eulen nach Athen tragen. Was soll das denn bedeuten? Unsere Kindernachricht kann diese Frage vielleicht beantworten.
Egal, ob ihr Zeitung lest, im Internet surft oder der Fernseher läuft: Überall wird über die griechische Finanzkrise berichtet. Sicher habt ihr anlässlich der Diskussionen über Griechenland schon mal die Redewendung „Eulen nach Athen tragen“ gehört. Aber wisst ihr auch, was sie bedeutet?
Wenn man Eulen nach Athen trägt, Athen ist übrigens die Hauptstadt Griechenlands, macht man etwas vollkommen Überflüssiges. Die Redewendung ist schon über 2400 Jahre alt und stammt aus der Komödie „Die Vögel“ des griechischen Dichters Aristophanes. In der Satire fragt die Figur Euelpides: „Wer hat die Eulen nach Athen gebracht?“ Außerdem schreibt Aristophanes, dass es in Athen nie an Eulen mangeln wird. Die Schutzgöttin der Stadt, Athene, führte eine Eule mit sich. In der Mythologie steht die Eule für Weisheit und Klugheit. So war die Eule überall in Athen in Form von Bildern oder Statuen zu sehen.
Andere Deutungen beziehen sich auf das Geld der Athener. Auf den athenischen Silbermünzen war eine Eule abgebildet, weshalb man das Geld auch Eulen nannte. Athen war in der Antike eine wohlhabende Stadt. Obwohl die Bürger keine Steuern zahlen mussten, war die Staatskasse immer mit Eulen (Geld) gefüllt. Aus diesem Grund bezeichnete Aristophanes es als überflüssig, Eulen nach Athen zu schicken.
Abwandlungen dieser Redensart sind zum Beispiel Holz in den Wald tragen oder Bier nach München bringen.
Was Griechen, die bei uns leben, über die Krise in ihrem Heimatland denken, lest ihr auf www.abendblatt.de/norderstedt.