Norderstedt. Katja Rathje-Hoffmann wurde mit großer Mehrheit auf der Jahreshauptversammlung zur neuen CDU-Vorsitzenden in Norderstedt gewählt.

Die CDU im Kreis Segeberg setzt weiter auf Vorstands-Tourismus: Die neue Vorsitzende des Norderstedter Ortsverbandes kommt aus Nahe. Während der Jahreshauptversammlung wurde die Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann mit großer Mehrheit gewählt. Ähnlich verfährt auch die CDU in Bad Segeberg, wo der Naher Kreistagsabgeordnete und CDU-Kreisgeschäftsführer Uwe Voß den Vorstand übernommen hat.

Auf die Landesvorsitzende der Frauen-Union entfielen 66 Ja-Stimmen (92 Prozent), sechs Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Die bisherige Vorsitzende Ruth Weidler war wegen gestiegener beruflicher Anforderungen nicht zu einer Wiederwahl angetreten.

Als ihre Ziele benannte die neue Vorsitzende in erster Linie einen erfolgreichen Oberbürgermeister-Wahlkampf 2016. Kandidat der CDU ist der amtierende Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. Außerdem will sie die Junge Union wiederbeleben und mehr Veranstaltungen mit Politikprominenz in modernen Locations in Norderstedt etablieren. Durch verstärkte Pressearbeit soll die Außendarstellung der Norderstedter CDU verbessert werden.

Stellvertretende Vorsitzende wurden Susanne Rummel (67 Ja-Stimmen) und Uwe Matthes (56 Ja-Stimmen). Als Schatzmeister wurde Arne Krohn mit den Stimmen aller Anwesenden in seinem Amt bestätigt. Die sieben Beisitzer wurden in einem Wahlgang mit 69 Ja-Stimmen und vier Nein-Stimmen gewählt: Den Vorstand komplettieren somit der CDA-Ortsvorsitzende Thorsten Borchers, der Kreistagsabgeordnete Sven Brauer, Stadtvertreter Joachim Brunckhorst, Neumitglied Jens-Uwe Friemann, die Leiterin der Geschäftsstelle, Giesela Münster, und Stadtvertreterin Doris Vorpahl. Der 22-jährige Kevin Ruhbaum wurde ebenfalls gewählt und soll sich besonders um den politischen Nachwuchs kümmern.

Gastredner Tobias Koch kritisiert die Landesregierung

In ihrem Jahresrückblick erinnerte die scheidende Ortsvorsitzende Ruth Weidler an die Schultütenaktion, die Fahrradtour mit Oberbürgermeister Grote, den Stand auf der Herbstmesse im Rathaus, den Neujahrsempfang in der Feuerwache Garstedt, den Punschstand mit dem Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann in der De-Gasperi-Passage, das Grünkohlessen mit dem CDU-Landesfraktionsvorsitzenden Daniel Günther, den Ausflug in den Kieler Landtag mit Katja Rathje-Hoffmann und die zahlreichen Infostände auch außerhalb von Wahlzeiten.

Als Gastredner kritisierte der Landtagsabgeordnete Tobias Koch, finanzpolitische Sprecher der schleswig-holsteinischen CDU-Fraktion und Vorsitzende des Kreisverbandes in Stormarn, die Landesregierung mit zahlreichen Ministerrücktritten und seiner Ansicht nach unglücklichen Neubesetzungen. Zuletzt habe sich Innenminister Stefan Studt (SPD) disqualifiziert, der nicht nur bei der Landespolizei „komplett unten durch“ sei. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) sei wegen des „Friesenhof-Skandals“ angeschlagen.

Ein Antrag zur besseren Integration von Flüchtlingen in Norderstedt, der von den CDU-Stadtvertretern Brigitte Nolte, Fritz-Jürgen Stockmann, Volker Schenppe und Petra Müller-Schönemann unter dem Titel „Interkulturellen Dialog fördern!“ eingebracht wurde, fand die Zustimmung von Rathje-Hoffmann: Mit geeigneten Veranstaltungen solle in den Stadtteilen ein Forum für einen interkulturellen und interreligiösen Dialog geschaffen werden. Die anwesenden CDU-Mitglieder teilten die Auffassung: Der Antrag wurde einstimmig mit zwei Enthaltungen angenommen.