Norderstedt. Norderstedter Wohnungsunternehmen Plambeck baut 64 öffentlich geförderte Wohnungen. Adlershorst baut dort 42 Sozialwohnungen.

„Das sind die ersten Sozialwohnungen, die seit 2009 in Norderstedt gebaut werden“, sagte Volker Heins, Geschäftsführer von Plambeck, als das Norderstedter Wohnungsunternehmen Richtfest für den ersten Gebäudekomplex im Garstedter Dreieck feierte. 64 öffentlich geförderte Wohnungen sollen im Neubau auf vier Ebenen entstehen. Wie ein Schiffsbug ragt der Komplex in die Ecke Friedrichsgaber Weg/Horst-Embacher-Allee hinein und bildet das Entree zum größten Norderstedter Neubaugebiet, das in den nächsten fünf bis zehn Jahren besiedelt werden soll.

Auf dem 110 Hektar große Areal zwischen Buchenweg, der U-Bahn-Linie und der Kohfurth werden in den nächsten Jahren mehr als 2000 Norderstedter in rund 800 Wohnungen und Häusern ihr neues Zuhause finden, wobei die Planer den Schwerpunkt auf Geschosswohnungen gelegt haben. Die fehlen in Norderstedt, vor allem bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Hinzu kommt die Nähe zur U-Bahn, sodass sich eine relativ dichte Bebauung anbietet und viele Menschen die gute Verkehrsanbindung nutzen können.

Wohnblock folgt auf Wohnblock

Der Auftakt zur Bebauung vollzieht sich im westlichen Teil, die 18 Hektar große Fläche des Bebauungsplans 280 grenzt im Norden an an den geplanten Grünzug am Buchenweg und endet im Süden mit dem Kreuzungsbereich Marommer Straße/Kohfurth. Wer vom Friedrichsgaber Weg die Horst-Embacher-Allee hinuntersieht, dem bietet sich ein imposantes Bild: Ein Baukran reiht sich an den nächsten. Auf der westlichen Seite folgt Wohnblock auf Wohnblock, zieht sich momentan eine einzige graue Betonmasse dahin, die aber zunehmend an Gesicht gewinnen wird.

So soll das Gebäude mit 64 Sozialwohnungen aussehen
So soll das Gebäude mit 64 Sozialwohnungen aussehen © Kitzmann Architekten

Um das Areal zu bebauen, haben die Bauträger eine alte und bewährte Zusammenarbeit wiederbelebt: Plambeck, Adlershorst, ebenfalls in Norderstedt beheimatet, und die BIG Bau-Unternehmensgruppe, vormals WoBau Schleswig-Holstein, haben schon den neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte mit 1600 Wohnungen und Eigenheimen bebaut und setzen ihre Kooperation nun nur wenige Hundert Meter weiter südlich fort. Insgesamt will das Trio östlich und westlich der Horst-Embacher-Allee rund 300 Wohnungen errichten, frei vermietete sollen sich mit Sozial- und Eigentumswohnungen mischen.

Adlershorst startet mit 108 Wohnungen, davon 42 öffentlich geförderten. „Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten Ende des Jahres beendet sein werden, sodass wir sie dann vermieten können“, sagt Geschäftsführer Uwe Wirries, der die Investitionen für dieses Projekt mit knapp 17 Millionen Euro angibt. Das Unternehmen Plambeck investiert 14 Millionen Euro, um bezahlbaren Wohnraum an zentraler Stelle in der Stadt zu schaffen. Im Spätsommer will Adlershorst den Grundstein für 30 frei vermietete und 30 Eigentumswohnungen legen.

Neue Förderprogramme

„Jahrelang lag der soziale Wohnungsbau brach, doch mit den neuen Fördeprogrammen der Investitionsbank Schleswig-Holstein ist es wieder möglich, Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen zu schaffen“, sagte Volker Heins. Die Miete für die Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen wird im ersten Förderweg bei 5,50 Euro pro Quadratmeter, im zweiten Förderweg bei sieben Euro und damit deutlich unter dem Norderstedter Mietpreisniveau von 8,70 Euro liegen. Zum Bauvorhaben gehören auch Parkplätze in der Tiefgarage.

„Der Bau neuer Sozialwohnungen ist die Stadt auch wichtig, damit wir die Flüchtlingen unterbringen können. Integration funktioniert am besten, wenn diese Menschen in normalen Wohnungen leben können“, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. Er verwies auf eine aktuelle Studie, die den Mangel an Sozialwohnungen wie auch an frei vermieteten Wohnungen deutlich mache. Zugleich dankte der Verwaltungschef der Familie Plambeck für ihr Engagement: „Als Familienunternehmen fühlen sie sich nicht nur dem Unternehmenserfolg, sondern auch den Mitarbeitern und ihrer Heimat verbunden.“

Die Familie, die jetzt in vierter Generation von Annette Plambeck-Warrelmann und Julia Karsten-Plambeck geführt wird, habe sich immer vielfältig für das kulturelle und soziale Leben in Norderstedt eingesetzt. „So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie die ersten waren, die nun wieder Sozialwohnungen bauen“, sagte Grote.