Norderstedt. Markt im Park war trotz des Wetters eine Attraktion. Am Sonntagnachmittag gingen dann die Enten für einen guten Zweck an den Start.

Als die Aussteller um zehn Uhr Stände und Zelte öffneten, waren die Parkplätze rund um den Stadtpark in Norderstedt schon gut belegt. Schon am Morgen drängten sich die Besucher. Mehr als 12.000 Menschen haben am Wochenende die Messe „Trends – Markt im Park“ besucht und sind durch die bunte Buden- und Zeltstadt zwischen Kulturwerk und Stadtparksee gebummelt.

160 Aussteller – so viele wie noch nie – präsentierten ihr Angebot. „Mehr sollen es nicht werden“, sagt Veranstalter Oliver Hauschildt. „Seit einem Jahr haben wir Wartelisten.“ Manche Händler sind Hunderte Kilometer gefahren, um im Stadtpark ihren Stand aufzubauen. Dazu gehörte Daniel Dreger, der aus der Nähe von Gütersloh kommt und im Hof des Kulturwerks Allgäuer Käse verkauft. Sein Stand gehörte zum neu geschaffenen Kulinarium der Messe. „Für uns war das eine Premiere im Norden“, sagte der Nordrhein-Westfale mit der Lederhose. Als am Sonnabend einige Schauer über der Messe niedergingen, habe er sich ums Geschäft gesorgt. Doch er stellte überrascht fest: „Der Hamburger kann Wetter vertragen.“ Dreger ist mit dem Geschäft zufrieden.

Tausende Kilometer von Norderstedt entfernt liegt die Heimat von ­Syedhom Salama, der auf dem Markt Keramik aus Marokko verkaufte und seinen Besuchern vorführte, wie man in der Wüste kocht: mit Holzkohle auf Sand. Darüber kommt der Topf. Wenn die Kohle schon verglüht ist, bleibt der Sand noch lange heiß. Syedhom Salama lebt im Sommer in Deutschland, im Winter fährt er nach Marokko und stellt dort seine Keramikteller und -gefäße her. „Ich reagiere allergisch auf den deutschen Winter“,, sagt er lachend und serviert seinen Kunden einen köstlichen Tee aus seiner Heimat.

Markt im Park

Schon am Morgen drängten sich die Besucher im Markt im Park
Schon am Morgen drängten sich die Besucher im Markt im Park © Wolfgang Klietz
Syedhom Salama präsentierte am See Keramik aus seiner Heimat
Syedhom Salama präsentierte am See Keramik aus seiner Heimat © Wolfgang Klietz
Käsespezialist Daniel Dreger kam aus der Nähe von Gütersloh angereist
Käsespezialist Daniel Dreger kam aus der Nähe von Gütersloh angereist © Wolfgang Klietz
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„Conny’s Hutstadl“ öffnet normalerweise am Stammsitz in Straubing. Doch Cornelia Nelz ist mit ihren Hüten gern im Norden: wegen des Geschäfts und der Liebe wegen. Ihr Freund ist Kieler und beriet im Hutstadl auf der Stadtparkpromenade die Herren. Cornelia Nelz freute sich über gute Geschäfte und ein weitgehend passables Wetter. „Am Sonntag war das ein tolles Marktwetter“, sagt sie. „Nicht zu kalt und nicht zu heiß.“

Sehr zufrieden waren am Sonntag auch die Veranstalter des Entenrennens auf dem Norderstedter Stadtparksee. 10.000 Euro Erlös aus dem Entenrennen, das die Norderstedter Lions Clubs auf die Beine stellten, gehen an den Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte. Hunderte Enten-Fans standen am Ufer des Stadtparksees und warteten gespannt auf die notariell begleitete Ziehung und Verkündung der Gewinne. Doch die Hauptgewinner mit den Losnummern 1077 (ein Fitness-Bike vom Elixia-Vitalclub), Nummer 1947 (ein Samsung-65-Zoll-LED-Fernseher von Saturn) und Nummer 1469 (eine Reise all inclusive für zwei Personen nach Gran Canaria vom Karstadt-Reisebüro) waren nicht unter den Wartenden. Dafür konnte Marlin Bellmann aus Quickborn für ihre HSV-Ente spontanen Applaus einfahren. Sie kam mit ihrer Ente auf Platz 9 und erhielt eine Grohe-Bad-Armatur. „Ich bin HSV-Fan“, sagte die Zehnjährige. Den Preis überließ sie ihrer Mutter Mandy Mangels.

Oberbürgermeister Grote (v. l.), Ente Christoph Reichert und Jutta Tiffert
Oberbürgermeister Grote (v. l.), Ente Christoph Reichert und Jutta Tiffert © Heike Linde-Lembke

Mehr noch aber freute sich Jutta Tiffert. Die zweite Vorsitzende des Norderstedter Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte konnte von Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote als Entenrennen-Schirmherr einen Scheck über 10.000 Euro entgegennehmen. „Damit finanzieren wir unseren neuen rollstuhlgerechten Bus, den wir dringend brauchen, um unsere Mitglieder zu Veranstaltungen fahren zu können“, sagte Jutta Tiffert und hatte Freudentränen in den Augen. Der Bus kostet 65.000 Euro.

Die Sieger des Enten-Schönheitswettbewerbs sind die Lions-Club-Benefiz-Partner Die rosarote Brille mit einer Brillen-Ente auf Platz 1, AP’s Burgerfactory & Sportsbar mit einer Burger-Ente auf Platz 2 und Sanitär Jens Gottschalk GmbH mit einer Hummel-Ente auf Platz 3.

Durchs die Sieger-Show am See führte NDR-90,3-Moderator Frank Ehrich und hielt die fast tausend Zuschauer trotz Nieselregen bei bester Laune.