Norderstedt. Der Norderstedter Galerist Jan Menssen präsentiert die Skulptur Karsten Heins am Donnerstag im Kulturauschuss.

Vom Pflaster bis zur Spitze misst sie mehr als acht Meter, besteht aus 26 Dreiecken, die sich in drei Kreis-Formationen zu je acht Dreiecken aufteilen und mit zwei Anbindungs-Dreiecken zusammengefügt werden. Folglich titelte der Norderstedter Künstler Karsten Hein sein Werk „Dreiecksanbindung“.

Es soll als prägendes Kunst-Element vor dem Einkaufszentrum an der Ulzburger Straße 306 errichtet werden, das gerade unter dem Titel „Meilenstein 1“ zur verkehrsberuhigten Zone umgestaltet wird. Heute präsentiert der Norderstedter Galerist Jan Menssen das Werk im Kulturausschuss der Stadt. Die Sitzung beginnt um 18.15 Uhr im Sitzungsraum 3 des Norderstedter Rathauses und ist öffentlich.

„Es ist Kunst, die im positiven Sinne Kopfzerbrechen bereiten wird, denn jeder, der die Installation entziffern will und die Funktion hinterfragt, wird versuchen, einen Anfang und ein Ende der Linien zu entdecken“, sagt Menssen, dessen Galerie in dem Einkaufszentrum liegt und viele Werke Karsten Heins führt.

Herrstellung des Kunstwerks kostet 209.000 Euro

Für die Realisierung des Edelstahl-Werks hat Menssen insgesamt 275.000 Euro errechnet. Die Herstellung des Kunstwerks kostet 209.000 Euro, für die Installation der Lichtkunst, die das Hein-Werk abends beleuchten soll, veranschlagt der Galerist knapp 40.000 Euro, 10.000 Euro werden für die Sicherung benötigt, 12.000 Euro für den Festakt, mit dem die Installation eingeweiht werden soll.

Zirka 110.000 Euro, also 40 Prozent, will Menssen mit Unterstützung der Norderstedter Kulturstiftung aus Spenden und Zuwendungen aufbringen. 96.250 Euro sollen aus zu beantragenden Fördermitteln fließen, und 68.750 Euro soll die Stadt Norderstedt aus dem Haushalt finanzieren.

„Zielgruppe für Spenden und Zuwendungen wären beispielsweise Norderstedter Unternehmen, Institutionen, Vereine und Organisationen, aber auch Privatpersonen“, sagt Menssen und setzt vor allem auf die Firmen und Anlieger im Umkreis des Einkaufszentrums an der Ulzburger Straße.

Karsten Hein, der mehr als sieben Jahre an seinem Werk arbeitete, verzichtet zugunsten der Realisierung auf sein Honorar von 33.500 Euro. Menssen stellt seine Provision für die Umsetzung des Projekts in Höhe von 17.500 Euro dem Projekt zur Verfügung. Auch die Grundstückseigner Peter Potenberg-Christoffersen und Christian Krause, Geschäftsführer der Potenberg Dienstleistungsgesellschaft für Hans- und Grundbesitz, verzichten auf das ihnen zustehende Entgelt für die Bebauung durch die Skulptur.

Seit mehr als 30 Jahren lebt und arbeitet Hein in Norderstedt

Die ohnehin wenig ansprechende Werbesäule wird für die Hein-Skulptur wieder abgebaut., das Fundament kann für die Errichtung des Kunstwerks genutzt werden.

Seit mehr als 30 Jahren lebt und arbeitet Karsten Hein mit seiner Ehefrau Hilke Hein, ebenfalls Künstlerin, in Norderstedt. Seit 1966 lehrte er an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung das Fach Dreidimensionale Gestaltung, 1980 wurde er zum Professor berufen. Viele Ausstellungen und Aufträge machten den heute 78-Jährigen nicht nur national, sondern auch international bekannt.

Hein ist ein herausragender kon­struktivistischer Künstler. Die Entwicklung zum Projekt „Dreiecksanbindung“ war bereits teilweise in einigen Ausstellungen sichtbar, beispielsweise in der Retrospektive, die die Stadt Norderstedt zum 70. Geburtstag Heins in der Rathaus-Galerie gab.

Der Anstoß zur Skulptur kam aus dem Abfall, den Hein durch das Sägen von Holzleisten für Bilderrahmen produzierte. Ein Gehrungsausschnitt in­spirierte ihn zur Entwicklung der Dreiecks-Formation, die er immer weiter bis zur heutigen Perfektion ausbaute.

„Mit dem Errichten der Hein-Kunst wird nicht nur der Platz stark aufgewertet, sondern die ganze Stadt“, sagt Menssen.

Weitere Themen im Kulturausschuss: Änderung der Kulturförder-Richtlinien, neues Konzept für das Norderstedter Stadtmuseum.