Wakendorf II . Angelika und Siegfried Graf aus der Gemeinde Wakendorf II bieten ganz besondere Erlebnistouren an: Wanderungen mit Eseln.
Wer wüsste das nicht: Das Leben in unserer Gesellschaft ist rasant geworden: Heutzutage sind wir doch alle mehr oder weniger rund um die Uhr erreichbar – die Menschen setzten sich durch Handy und Internet einer medialen Dauerberieselung aus. Hinzu kommt bei vielen der berufliche Druck, der ständig wächst.
Wer sich einmal eine Auszeit von der täglichen Hektik gönnen will, der sollte sich auf den Weg in das beschauliche Wakendorf II machen. Dort organisiert das Ehepaar Graf seit drei Jahren Eselwanderungen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. „Wir bieten Kindern, Familien und kleineren Firmen eine Auszeit vom Alltag“, sagen Siegfried und Angelika Graf. „Das Wandern mit den Tieren inmitten der schönen Natur beruhigt ungemein“, betonen die beiden.
Zur Auswahl stehen drei unterschiedlich lange Touren, die entweder über den „Braak“ zurück zum Alstertalweg, einmal rund um das Wakendorfer Moor oder durch das Waldgebiet am Endern führen. Neben dem Ehepaar Graf und Hund Sirius sind auch die drei Esel Walter, Max und Moritz bei jeder Wanderung dabei. Darüber hinaus stehen auch noch mehrere Ziegen für die Ausflüge zur Verfügung.
Ruhe der Tiere überträgt sich auf Menschen
Siegfried Graf erklärt, warum die Tiere so ein wichtiger Bestandteil der Touren sind: „Bei uns ist jeder im Wechsel immer für ein anderes Tier zuständig. Dadurch müssen sich die Teilnehmer auf das individuelle Tempo der Tiere einstellen.“ Esel sind auf längeren Strecken etwas langsamer als Menschen. Die gleichmäßigen Bewegungen und die Ruhe der Tiere übertragen sich im Laufe der Zeit dann auf die Kinder und Erwachsenen. „Gerade Kinder, die wenig Kontakt zu Tieren haben, starten oft mit dem Hund und wollen am Ende der Tour die Esel gar nicht mehr loslassen“, schmunzelt Siegfried Graf, der auf seinen Wanderungen oftmals eine weitere schöne Begleiterscheinung beobachtet. „Die Gruppen entwickeln ganz schnell ein Gemeinschaftsgefühl und können das Erlebnis gemeinsam genießen.“
Die Idee für das ungewöhnliche Angebot kam den Grafs eher zufällig: Der Sohn des Ehepaares hatte sich für seine Extremwanderung nach Spanien einen Esel zugelegt, der ihm beim Tragen unterstützen sollte. Da sich dies als unpraktikabel erwies, blieb der Esel zu Hause und zog auf den Hof der Eltern. Wenig später bekam er Gesellschaft von Max und Moritz. „So haben wir das Eselwandern für uns entdeckt“, verrät das Ehepaar. Die Resonanz ist groß: Viele Stammgäste buchen regelmäßig Wanderungen durch die Natur. Und auch beim Ferienpass sind die ehrenamtlichen Exkursionen mit den Eseln der Renner. Ein kommerzieller Ausbau ist vom Ehepaar Graf aber trotzdem nicht geplant. „Wir machen das Ganze nur, um einen Teil unserer Futterkosten abzudecken.“
Für 30 Euro pro Stunde kann sich jeder selbst von den Vorzügen einer Eselwanderung überzeugen und in kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen den Alltagsstress vergessen. „Bei Kindergeburtstagen müssen aber immer mindestens zwei Begleitpersonen dabei sein. Außerdem möchte ich in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinweisen, dass unsere Esel keine ausgebildeten Reittiere sind“, betont Siegfried Graf.
Kontakt: Telefon 04535/1668 oder Mail an die Adresse graf-esel.ei@gmx.de.