Alveslohe. Das Hotel- und Gästehaus mit 40 Zimmern und 80 Betten auf dem Gelände des Golfclubs in Alveslohe ist jetzt neu eröffnet worden.

„Golf ist nicht mehr das, was es einmal war“, sagt Wolfgang Mych. Der Geschäftsführer des Golf und Land Clubs Guf Kaden weiß, wovon er spricht, und mit diesen Worten meint er vor allem, dass der große Boom vorüber ist. Genau deswegen waren die Betreiber des Clubs schon länger auf der Suche nach einem zweiten Standbein. Ein Haus mit 140 Betten war im Gespräch, ein Betreiber wurde gesucht. Nun aber ist alles ein bisschen kleiner geworden, und die Kadener führen ihren Betrieb mit 40 Zimmern und 80 Betten selbst.

„Wir wollen damit nicht den Golfplatz füllen, sondern uns langfristig um eine Auslastung durch Nicht-Golfer kümmern“, sagt Mych. Dadurch, dass die nun realisierte kleinere Variante vom jetzigen Eigentümer Lutz Peters und ihm als Geschäftsführer selbst betrieben wird, gebe es viel mehr Möglichkeiten der Einflussnahme. Da sich die Mitarbeiter des Clubs ohnehin schon immer als Dienstleister verstanden hätten und bereits für den Golfplatz die Rezeption besetzt ist, fiel der Einstieg in die Hotellerie für die Golf-Profis nicht so schwer.

Das Haus selbst wirkt ein wenig wie eine neue Scheune. Es passt sich gut in das Ensemble vor dem Herrenhaus ein und ist hochwertig eingerichtet. Es gibt blaue, rote und grüne Zimmer, die sich jeweils durch Anstrich und Farbe der Sessel unterscheiden. „Wir wollten eine individuelle Einrichtung und nicht das klassische Null-Acht-Fünfzehn-Hotel“, erklärt Nicole von Rumohr. Sie ist als gelernte Hotelfachfrau und Vertretung der Geschäftsleitung für das Gästehaus mit zuständig. Dafür, dass es wohnlich ist, sorgen ansprechende Farben und schöne Möbel sowie eine separate Toilette. Gedacht sei beispielsweise an Männer, die gemeinsam zum Golfspielen anreisen und sich das Zimmer teilen. Da sei eine eigene Toilette eine sinnvolle Sache, sagt Mych. Dazu gibt es einen vom Tischler entworfenen Schreibtisch, der an einen klassischen Reisekoffer erinnert. Und selbst der Mülleimer wurde eigens für das Hotel und Gästehaus gestaltet. Die Lieferanten und Handwerker stammen aus der Region, so stammen die Betten aus einer Kieler Manufaktur und die Lampen – praktisch mit kleiner Ablage beispielsweise für ein Glas – aus Norderstedt.

Um nicht nur Golfer anzulocken, gibt es neben einem kleinen Wellness-Bereich im Obergeschoss auch noch einen Tagungsraum mit bis zu 50 Plätzen. Für die Bewirtung ist die Gastronomie auf Gut Kaden im Herrenhaus unter der Leitung von Pächter Johann Alt verantwortlich. Für die Gäste bedeutet dies ein kleiner Fußweg über das Gutsgelände, für den im Fall der Fälle Regenschirme im Eingangsbereich des Hauses bereitstehen.

Gespräche über eine Beteiligung an der Hamburger Olympia-Bewerbung laufen

Für den Geschäftsführer und seine Mitarbeiter steht nun ein neues Projekt vor der Tür. Erste Gespräche über die Beteiligung an der Olympia-Bewerbung Hamburgs habe es gegeben, die Hansestadt hat den Golfplatz bei der Bewerbung als Standort ins Auge gefasst. Offiziell ist hingegen noch nichts. „Das wäre das erste und auf lange Sicht einzige olympische Golfturnier in Deutschland. Da wäre es toll, dabei zu sein“, sagt er. Die Gespräche liefen gut, spätestens im Herbst werde es konkret. Für das Hotel und Gästehaus spielt dieses Fernziel zunächst keine Rolle. Olympia wäre erst mittelfristig ein Werbefaktor, und bis dahin sollte das neue Haus gut ausgelastet sein. Der Anfang war zumindest vielversprechend, erste Geschäftsleute, die beispielsweise in Neumünster zur Messe wollten, haben bereits Station gemacht. „Sie sind froh, wenn sie mal was anderes sehen als ein klassisches Hotel“, sagt Mych. Direkt neben dem Golfplatz – der erste Abschlag ist wenige Meter vom Eingang entfernt – gebe es zudem viel mehr Grün als bei anderen Hotels.