Norderstedt. Theater-Urgestein Norbert Tank aus Norderstedt spendete seine geliebte Gitarre dem Landesverband der Amateurtheater.

Mitten ins bäuerliche Leben führt das Lustspiel „Veer Hannen för een Jidder“, das Tanks Theater im Festsaal am Falkenberg aufführt. Der Bauernschwank ist so platt wie das Land, auf dem es spielt.

„Es ist sehr lustig“, sagt Christian Hartrampf, der Theatergründer Norbert Tank als ersten Vorsitzenden des Theatervereins abgelöst hat und im Jidder-Schwank den durchtriebenen Knecht Björn spielt. Das macht er bis zur Schmerzgrenze gut.

Star des Stücks in der Tank-Version ist Natalie Hiesener als überdrehte TV-Moderatorin und Schnapsdrossel, die alles vernichtet, was Promille verspricht. Hiesener ist ganz bei sich, authentisch und dominiert alle Szenen.

Dagegen können nur noch ihre Mutter Monika Hiesener als diebische Nachbarin und Renate Lüdecke als Bäuerin Marga auftrumpfen. Beide zählen zum Gründungs-Team von Tanks Theater und haben so manches Meisterstück auf die Bühne gelegt. Doch das Amateurtheater kann auch mit einer Riege junger talentierter Spieler Furore machen.

Die Brüder Nils und Matthias Kröpke beispielsweise. Nils spielt den Jungbauern recht dösig und holt sich dafür viele Lacher, Matthias gibt den Kameramann mit stoischer Ruhe, in die er manchmal leichte Genervtheit mischt. Die Heiratskandidatinnen in dem Bauer-sucht-Frau-Stück spielen Sabrina Bredehorst, die eine solide Silvia gibt und den Bauern aufrichtig liebt, und Marzena Sollik als Marzena Melzer. Solliks Akzent bringt leider ein weiteres Klischee in dieses von Klischees nur so strotzende Stück, spielt sie doch die Fiese. Das aber macht sie mit Verve.

Einen großen Auftritt hatte Norbert Tank nach der Premiere, heute Ehrenvorsitzender. Er legte seine geliebte Gitarre in den Reisekoffer, mit dem der Landesverband der Amateurbühnen Schleswig-Holstein zu seinem 50. Geburtstag von Theater zu Theater reist. Der Kofferinhalt wird im Oktober für einen guten Zweck versteigert.

Weitere Aufführungen: Sonnabend, 11. April, 16 und 20 Uhr, Sonntag, 12. April, 16 Uhr, Donnerstag und Freitag, 16. und 17. April, 20 Uhr, Sonnabend, 18. April, 16 und 20 Uhr, Sonntag, 19. April, von 16 Uhr an im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Eintritt zwischen sechs und acht Euro.