Zum Internationalen Frauentag laden die Gleichstellungsstellen im Kreis Segeberg und die Parteien zur Veranstaltungen.
Kreis Segeberg. Zur Feier des Internationalen Frauentages schließen sich in Norderstedt sogar alle politischen Parteien zusammen und laden zu Sonntag, 8. März, unter dem Motto „Frauen verbinden Welten“ von 10 Uhr an ins Café Kampe an der Marommer Straße 60 in Norderstedt ein. Frauen aus Politik, Vereinen, Verbänden und Kirchen treffen sich zum Frühstück und sprechen über ihre Arbeit.
Beim Frühstück wollen die Frauen nach dem Motto Frauenparkplätze in der Rathaus-Tiefgarage allein reichen nicht aus, vor allem diskutieren, wie sie sich Norderstedt als frauenfreundliche Stadt vorstellen, dafür Ideen entwickeln und Lösungsansätze finden.
Doch keine Frauentags-Feier ohne gute Unterhaltung. Der Norderstedter Chor Stimmbruch, der allein schon durch seine rotweiße Chorkleidung Fröhlichkeit verbreitet, singt Evergreens aus den 50er- bis 70er-Jahren. Anmeldungen erbitten die Norderstedter Parteien bei Marlis Krogmann, FDP, unter Telefon 040/526 27 32 oder unter marlis.krogmann@wtnet.de per E-Mail.
Die Lesung in der Stadtbücherei im Rathaus, die Norderstedts Gleichstellungsstelle und die Stadtbücherei für Sonntag, 8. März, initiiert hatten, muss wegen Krankheit der Autorin Sabine Ludwig (“Hilfe, ich habe meine Kinder geschrumpft“, „Die schrecklichsten Mütter der Welt“) leider ausfallen.
Das Duo Kalinowsky holt jüdische Komponistinnen aus der Vergessenheit
Werke jüdischer Komponistinnen wollen die Norderstedter Gleichstellungsstelle, der Kulturverein Chaverim – Freundschaft mit Israel und das Duo Bella Kalinowska und Semjon Kalinowsky am Sonntag, 8. März, in der Paul-Gerhardt-Kirche am Alten Buckhörner Moor 16 in Norderstedt aus der Vergessenheit befreien. Unter dem Titel Das Lied der Mirjam spielt das Musiker-Ehepaar am Klavier und mit der Viola Kompositionen von Helene Liebmann, Fanny Hensel-Mendelssohn, Minna Keal, Vally Weigl, Lena Stein-Schneider und Sarah Feigin. Alle Musikerinnen konnten zu ihrer Zeit nicht öffentlich auftreten, nur, weil sie Frauen waren. Doch sie waren auch Jüdinnen, wodurch sie auch noch dem Antisemitismus ausgesetzt waren.
Der Berliner Maler Wilhelm Hensel hat seine Ehefrau Fanny, Schwester des berühmten Komponisten Felix Mendelssohn und Enkelin des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, als Mirjam am Meer porträtiert, die als Prophetin schon in der Thora, den fünf Büchern Mose, Altes Testament, erwähnt wird.
Die Pianistin Bella Kalinowska und der Bratschist Semjon Kalinowsky haben sich weltweit in Musikarchiven auf Spurensuche nach den jüdischen Komponistinnen und ihrer Werke begeben und aus den Ergebnissen ein Programm erarbeitet, das auch ein Stück jüdisch-europäische Kulturgeschichte spiegelt. Semjon Kalinowsky spielt auch im Trio Arpeggione und ist Gründer und Leiter des Festivals Jüdische Kulturtage Lübeck.
„Wir wollen zum Internationalen Frauentag deutlich zu machen, dass es in vorigen Jahrhunderten Frauen nicht möglich war, öffentlich künstlerisch tätig zu werden“, sagt Claudia Meyer. Karten zu acht Euro für das Konzert, das um 17 Uhr beginnt, gibt es an der Abendkasse.
Auf den Spuren von Frauen in Kunst und Wissenschaft
Zu einer Spurensuche lädt auch Svenja Gruber, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, zu Sonntag, 8. März, ein. Die genaue Startzeit des Rundgangs durch Hamburg unter dem Motto „Entdeckerinnen – Frauen erkunden die Welt“ gibt Gruber bei der Anmeldung bekannt. Start ist im Hamburger Frauencafé Endlich Salon, Dragonerstall 11, in Hamburg, mit einem Brunch.
Den Rundgang leitet die Historikerin Annette Schlapkohl. „Wir erfahren von Reiseschriftstellerinnen, Künstlerinnen und Frauen, die in Zoologie, Paläoanthropologie und Geologie wirkten“, sagt Schlapkohl. Dazu gehören Gertrude Bell und Margarethe Lenore Selenka, die auch politisch aktiv waren. Besucht wird unter anderem das Tropenhaus des Botanischen Gartens und das Mineralogische Museum der Hamburger Universtität. Infos und Anmeldung bei Svenja Gruber unter Telefon 04193/96 31 70 oder unter svenja.gruber@h-u.de per E-Mail.