Überraschender Besuch in der Justizvollzugsanstalt Glasmoor in Norderstedt. Auf dem Innenhof des Knastes landete am Dienstag ein blau-weißer Wellensittich – sehr zur Freude der Insassen.

Norderstedt. Nennen wir ihn Butschie. Irgendwo aus Norderstedt, vielleicht auch von weiter her, muss er gekommen sein. Flog durch den verregneten Dezember, hatte Glück, dass es nicht klirrend kalt war und landete am Mittwoch wohlbehalten im Innenhof der Justizvollzugsanstalt Glasmoor. Das saß er dann, der kleine weiß-blaue Wellensittich und suchte nach Anschluss.

Das Hallo bei den Gefangenen der JVA war groß. Schließlich bekommen die Insassen nicht jeden Tag derart farbenfrohen und niedlichen Besuch in ihrem grauen Knastalltag. Sie näherten sich Butschie, fütterten ihn, und bald hatte der Sittich Zutrauen gefasst und beschloss zu bleiben. Allein im Knast unter lauter Männern? Ist das der richtige Ort für einen entflogenen Sittich?

Die Justizvollzugsbeamtin Regine Sievers nahm die Sache nun in die Hand. Die Frau aus Bad Bramstedt ist schließlich Expertin. In einer Voliere in ihrem Haus hält sie gleich sechs Wellensittiche. „Der Vogel hatte jede Menge Aufregung. Ich beschloss, dass er Ruhe braucht und nahm ihn mit zu mir in Quarantäne“, sagt Sievers. Am liebsten hätten die Jungs in der JVA Glasmoor ihren Butschie natürlich behalten. Aber auch sie sahen ein, dass es so das Beste für das Tier sein wird.

Nun sitzt Butschie also in einem Käfig in Bad Bramstedt, Regine Sievers fragt sich, wem das Tierchen entflogen ist. Also meldete sie sich beim Abendblatt und bat um Hilfe. Da wir es so kurz vor Weihnachten nicht verantworten können, dass ein Wellensittich heimatlos ist, wollen wir uns gerne bemühen, das Zuhause von Butschie zu finden.

Wem also ist der weiß-blaue Wellensittich in den vergangenen Tagen entflogen? Melden Sie sich beim Abendblatt unter Telefon 040/300 620 104. Wir vermitteln dann den Kontakt zu Regine Sievers.