Reporter der New York Times besuchten Ende Juni die Premiere von „Unter Geiern“ in Bad Segeberg. Ihre Eindrücke verarbeiteten sie in einem Artikel samt Film über den Karl-May-Kult in Deutschland.

Bad Segeberg/New York. Winnetou ist bekanntlich ein von dem deutschen Schriftsteller Karl May (1842-1912) erfundener Häuptling der Apachen. Er kämpft mit seiner Silberbüchse und seinem Pferd Iltschi für Frieden und Gerechtigkeit im Wilden Westen. Meist wird er dabei von seinem weißen Blutsbruder Old Shatterhand unterstützt. Die Geschichten kennt in Deutschland jedes Kind - und jeder Erwachsene. Winnetou ist Teil der deutschen Kultur.

Den Amerikanern, mit der Geschichte der Ureinwohner ihres Kontinents zwangsläufig vertraut, war der Apachen-Häuptling bislang kein Begriff. Bis zu dem Tag, an dem Reporter der New York Times Ende Juni die Premiere von „Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado“ bei den Karl-May-Spielen in der Freiluftarena am Kalkberg in Schleswig-Holstein besuchten, um vor Ort Szenen für einen Film über den Karl-May-Kult in Deutschland zu drehen. Diese Szenen sind jetzt als Teil einer ausführlichen Dokumentation mit dem Titel „Lost in Translation: Germany’s Fascination With the American Old West“ auf nytimes.com zu sehen.

Im Film kommen unter anderen Winnetou-Darsteller Jan Sosniok, die Kollegen Wayne Carpendale (Old Shatterhand), Christian Kohlund (Priester Burton) sowie Kalkberg-GmbH-Geschäftsführerin Ute Thienel zu Wort. Sie alle erzählen den Reportern aus New York, was sie an den Abenteuern von Winnetou und Old Shatterhand bis heute fasziniert.

Bad Segeberg wird im Film übrigens als „kleiner Ort drei Stunden nördlich von Berlin“ beschrieben.