Ausschuss hat die Installation einer festen Anlage an der Einmündung Waldstraße/Ulzburger Straße in Norderstedt beschlossen.
Norderstedt. "Aus unserer Sicht können wir den Beschluss im Ausschuss nur begrüßen. Das ist eine längst überfällige Maßnahme", sagt Kai Hädicke-Schories, bei der Norderstedter Polizei für die Verkehrssicherheit zuständig. Die Politiker hatten im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschlossen, dass die Einmündung Waldstraße/Ulzburger Straße durch eine Ampel entschärft wird. "Das ist der letzte große Unfallschwerpunkt in Norderstedt", betont Hädicke-Schories.
An der Ecke kollidieren immer wieder Radfahrer mit Autos. Das Problem: Da es in diesem Bereich der Ulzburger Straße nur einen Radweg auf der westlichen Seite gibt, muss er von allen Radfahrern befahren werden, egal, ob sie nach Süden oder Norden wollen.
Die Autofahrer achten aus Gewohnheit aber vorrangig auf die Radler, die aus Norden, also der "richtigen" Richtung, auf die Waldstraße zufahren. Wer den Gefahrenpunkt nicht kennt, rechnet nicht unbedingt mit denjenigen, die von Süden kommen, und fährt los, um in die Ulzburger Straße einzubiegen. Die meisten Kollisionen verlaufen glimpflich. Anwohner der Ulzburger Straße berichten von fast täglichen Bagatell-Unfällen.
Es gab an der Einmündung bereits 20 schwere Verkehrsunfälle
Die Norderstedter Verkehrsstatistik verzeichnet aber auch mehr als 20 schwere Unfälle, bei denen Radfahrer teilweise erheblich verletzt wurden. Stoppschilder, Polizeikontrollen, Hinweistafeln und ein baulich veränderter Einmündungsbereich haben bisher nichts an der gefährlichen Situation verändert. "Nachdem wir das Blinklicht installiert haben, hat sich die Situation entspannt", sagt Hädicke-Schories. Die Autofahrer könnten das gelbe Blinksignal kaum übersehen, so würden sie vorgewarnt. Dennoch sei eine Ampel aus Sicht der Verkehrssicherheit die beste Lösung.
Bisher hatte die Stadt die Ampellösung verschoben, da die Ulzburger Straße zwischen Langenharmer Weg und Harckesheyde ohnehin neu und attraktiver gestaltet werden soll - ein Projekt, bei dem die Bürger ein gewichtiges Wort mitgesprochen haben. Zuletzt haben sie bei der Mitmachmeile während des Straßenfestes auf der Ulzburger Straße ihre Meinung gesagt. Und zwar nicht nur zu den städtebaulichen Konzepten, sondern eben auch zur Ecke Waldstraße/Ulzburger Straße. "Und auch da war der überwiegende Tenor, dass auf jeden Fall mehr Sicherheit geschaffen werden muss", sagt Hädicke-Schories.
Doch zurzeit lässt sich nicht genau sagen, wann die Arbeiten zur Modernisierung der Ulzburger Straße beginnen. Daher wollte die Stadt nicht länger warten und den Unfallschwerpunkt mit einer Ampel entschärfen. Die Verwaltung hatte den Politikern zwei Varianten präsentiert: ein Provisorium für gut 81 000 Euro und eine fest installierte Anlage für 147 000 Euro.
Der Ausschuss hat sich einvernehmlich für die zweite Variante entschieden. Um die Anlage zu installieren, muss die Fahrbahn leicht nach Osten verschwenkt werden, und in den Bereichen vor und hinter der Einmündung der Waldstraße werden abgetrennte "Verschwenkungsbereiche" entstehen. Für den Verkehr in Richtung Norden wird eine Linksabbiegespur gebaut. Der Fußweg wird von zwei Meter auf 4,50 Meter verbreitert und neu eingefasst. Der Preis für den Zuwachs an Sicherheit ist der Verlust von Stellplätzen. Acht Parkplätze am Straßenrand müssen wegfallen, damit die Ampelanlage installiert werden kann - eine Maßnahme, die den Händlern nicht unbedingt gefallen dürfte.
Die Bürger sollen über die geplanten Maßnahmen informiert werden
Daher beinhaltet der Beschluss zum Bau der Ampel auch eine Bürgerinformation. Die Ergebnisse der Information und Diskussion sollen dem Ausschuss vorgestellt werden. Damit setzt die Verwaltung auch bei dieser Maßnahme die Bürgerbeteiligung fort.
"Es geht uns vor allem darum, dass die betroffenen Geschäftsleute neue Parkplätze einrichten können und ihre Pläne dafür vorstellen", sagt der Ausschussvorsitzende Jürgen Lange (SPD). Da zwischen Fahrbahn und den Läden ausreichend Platz sei, könnten dort die Stellplätze entstehen, die durch die Ampel wegfallen. "Es ist uns schon wichtig, dass die Parkmöglichkeiten und damit auch die Kunden erhalten bleiben", sagt Lange. Die Verwaltung müsse dann technisch prüfen, ob auf diese Weise Ersatzstellflächen eingerichtet werden können. Um die Existenz der Händler nicht zu gefährden, habe die Politik solange mit dem Beschluss gezögert.
"Es ist natürlich sinnvoll, die Anlieger einzubeziehen. Es darf dabei nur nicht herauskommen, dass der Beschluss wieder kassiert wird, oder es zu Verzögerungen kommt", sagt Polizeisprecher Hädicke-Schories. Hier gehe es um die Verkehrssicherheit, und die sei nicht verhandelbar.
Zudem müsse die Ampel so schnell wie möglich installiert werden. Eigentlich sollte das Projekt schon nach der Präsentation der Unfallstatistik im Frühjahr angegangen werden. Nun müsse es zumindest möglichst früh im neuen Jahr realisiert werden.