Wegen niedriger Kilopreise für Krabben bleiben die Fischer alle zwei Wochen im Hafen. Ein Kollege verstößt jedoch immer wieder dagegen.

Büsum/Oldenburg. Im Büsumer Hafen haben am Montag bis zu 30 Krabbenfischer einen niederländischen Kutter am Entladen gehindert. Wegen geringer Krabbenpreise bleiben einheimische Fischer in regelmäßigen Abständen im Hafen. Der niederländische Kutter sei trotz dieser Beschränkung zum Fischen hinausgefahren, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Büsum. Nach Absprache mit der betroffenen Firma sei der Kutter zum Entladen nach Dänemark geschickt worden. Ein polizeiliches Eingreifen sei nicht nötig geworden. Es habe keine Anzeigen gegeben. Der Vorsitzende der Sparte Krabbenfischerei im Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer Andre Hamann sagte, angesichts niedriger Kilopreise stehe den Fischern „das Wasser bis zum Hals“.

In der gerade erst begonnenen Saison lägen die Erlöse für ein Kilo Krabben bei 1,60 Euro im Gegensatz zu drei bis fünf Euro in früheren Jahren, erklärte Hamann. Man habe die interne Regelung getroffen, alle zwei Wochen am Wochenende im Hafen zu bleiben. Der niederländische Kollege verstoße fast immer dagegen. Daher habe man beschlossen, ihn „freundlich zu begrüßen“ und das Löschen der Ladung zu verhindern. „Wenn alle Kollegen im Hafen bleiben würden, wären die Preise höher“, sagte Hamann. Zehn Prozent hielten sich nicht daran. Am Dienstag würden Erzeugerorganisationen in Oldenburg auf einer transnationalen Versammlung über die Lage beraten. (dpa)