Das Hochwasser zieht immer weiter ab. Auch für die Schifffahrt eine gute Nachricht, der Elbe-Seitenkanal soll wieder freigegeben werden.

Lauenburg. Freie Fahrt bei weiter sinkenden Pegeln: Der Elbe-Seitenkanal soll am Donnerstag für die Schifffahrt freigegeben werden. Die Wasserstraße könne wieder durchgehend befahren werden, wenn am Nachmittag die Pegel der Elbe bei Lauenburg entsprechend gesunken seien. Das meldete das Wasser- und Schifffahrtsamt Uelzen am Vormittag. Bei ausgeglichenem Wasserstand zwischen Elbe und Kanal werde das Hochwassersperrtor in Artlenburg (Kreis Lüneburg) wieder geöffnet. Das Hochwasser hatte dutzenden Schiffen für neun Tage eine Zwangspause beschert. Davor hatte Dauerfrost den Kanal an vielen Stellen unpassierbar gemacht. Auch Schleusen waren vereist.

Im Landkreis Lauenburg war am Mittwoch der wegen des Elbehochwassers ausgelöste Katastrophenalarm wird wieder aufgehoben worden. „Um 14 Uhr geht der Katastrophenschutzstab in Rufbereitschaft“, sagte Landrat Manfred Nahrstedt am Mittwoch. Das Elbe-Hochwasser bei Lauenburg war weiter gesunken. Der Fluss stand am Pegel im gegenüberliegenden Hohnstorf am Mittwochmorgen bei 8,74 Metern – und damit 16 Zentimeter niedriger als noch am Dienstag. Auch die Deiche hielten weiterhin, wie ein Sprecher der Feuerwehr berichtete. Bis zum Wochenende rechnet die Feuerwehr in Lauenburg mit weiterer Entspannung. „Freitagabend erwarten wir um die acht Meter“, hatte Wehrführer Thomas Burmester am Dienstag gesagt.

Am Sonntagmorgen hatte die Elbe in Lauenburg mit 9,22 Metern ihren Höchststand erreicht. Die Hilfskräfte in Lauenburg, besonders das Technische Hilfswerk mit den Großpumpen, werde in Teilschritten abgezogen, teilte die Stadt mit. Die technische Einsatzleitung soll am Mittwoch ihre Zelte abbrechen. Die Freiwillige Feuerwehr Lauenburg und einige Wehren aus den Nachbargemeinden bleiben bis Freitag im Einsatz. Der nicht mehr benötigte Sandsack-Sand werde in den kommenden Tagen von Mitarbeitern des Bauhofes abgeholt. Eine Bilanz der Schäden, die das Hochwasser an Gebäuden, Straßen und Plätzen angerichtet hat, lag noch nicht vor. Auf der niedersächsischen Seite der Elbe hatte sich die Situation am Dienstag noch nicht soweit wie in Lauenburg entspannt. In Alt Wendischthun (Landkreis Lüneburg) mussten Helfer in der Nacht undichte Stellen ausbessern. Mit einigen tausend Sandsäcken sei der Deich stabilisiert worden, sagte Boris Reisgies vom Katastrophenschutzstab des Landkreises Lüneburg am Dienstagnachmittag. „Da das Wasser seit Tagen so hoch steht, sind solche Schadstellen zu erwarten gewesen“, sagte Reisgies. „Die Lage vor Ort ist relativ entspannt.“ (dpa)