Die Lebenserwartung in Norddeutschland ist eher niedrig. Hamburger Jungen dürfen sich aber auf ein besonders langes Leben freuen.
Hamburg. Die Norddeutschen werden nicht so alt wie der deutsche Durchschnittsbürger. In allen fünf Bundesländern hat lediglich der Hamburger Mann eine höhere Lebenserwartung: Er kann sich bei seiner Geburt über eine Lebenserwartung von 77 Jahren und sechs Monaten freuen, während der Durchschnittsdeutsche ganze zwei Monate weniger zu leben hat. Nur in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen werden die Männer älter.
Die Zahlen stammen aus einer Untersuchung des Statistischen Bundesamtes zur Lebenserwartung in Deutschland. Die Forscher stellten dabei die Lebenserwartung von zwischen 2007 und 2009 geborenen Jungen und Mädchen fest.
Die Männer in Mecklenburg-Vorpommern haben mit 75,3 Jahren sogar die bundesweit zweitniedrigste Lebenserwartung, minimal niedriger ist sie nur noch in Sachsen-Anhalt, wo die Männer nur 75,2 Jahre alt werden.
Auch in Niedersachsen ist die Lebenserwartung unter dem Bundesdurchschnitt.
Am längsten leben nach wie vor die Menschen in Baden-Württemberg, dicht gefolgt von Bayern und Hessen, am kürzesten die Jungen in Sachsen-Anhalt (75,25) und Mädchen im Saarland (81,29 Jahre).
In den neuen Bundesländern ist die Lebenserwartung im Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre zwar stärker gestiegen als in der alten Bundesrepublik, allerdings ist sie im Schnitt noch immer etwas geringer als im Westen. Der Grund ist einfach: Die Lebenserwartung wächst mit dem Lebensstandard.
Für die jüngste Berechnung der Lebenserwartung legte das Bundesamt das Alter der in den Jahren 2007 bis 2009 Gestorbenen zugrunde. Die Lebenserwartung gibt an, wie lange die heute Neugeborenen im Schnitt leben werden, wenn die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse unverändert bleiben sollten. Der medizinische Fortschritt spielt bei dieser Berechnung keine Rolle.