In der Debatte um die Rente hebt Dieter Hundt hervor, dass es für Ältere es immer mehr Jobs gebe. Die körperliche Belastung ginge zurück.
Hamburg. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat eindringlich vor einer Rücknahme der Rente mit 67 gewarnt. „Die Überlegungen in der SPD, die Rente mit 67 auszusetzen oder zurückzunehmen, verfolge ich mit großer Sorge“, sagte Hundt dem Abendblatt. „Es führt kein Weg daran vorbei, bei steigender Lebenserwartung das Renteneintrittsalter nach oben zu verändern.“ Er betonte: „ Wenn die Rente mit 67 gekippt wird, sind gewaltige Beitragserhöhungen zu erwarten – mit schweren Belastungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.“
Hundt verwies auf die wachsenden Berufschancen älterer Arbeitnehmer. „Für Ältere gibt es immer mehr Jobs“, sagte er. „Im Jahr 2000 waren von den 55- bis 64-Jährigen 37 Prozent beschäftigt. Heute sind es 57 Prozent. Wir sind in Zukunft auf die Mitarbeit, die Erfahrung und die Qualifikation Älterer sehr angewiesen.“
Die Arbeit habe sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und werde sich weiter verändern“, fügte der Arbeitgeberpräsident hinzu. „Die körperliche Belastung geht zurück, die Menschen sind im höheren Alter gesünder und leistungsfähiger als noch vor zehn oder 20 Jahren.“ Wenn ein Dachdecker „mit 65 nicht mehr aufs Dach steigt, kann er für seine Firma durchaus noch Kunden beraten“.
Die vom früheren Arbeitsminister Franz Müntefering durchgesetzte schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sei „notwendig und angemessen“, betonte Hundt. „Nur so bleibt die Rentenversicherung finanzierbar und der Rückgang des Arbeitskräftepotenzials begrenzt. Wenn die Rente mit 67 gekippt wird, sind gewaltige Beitragserhöhungen zu erwarten – mit schweren Belastungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.“