Das Schutzprojekt für die Raubkatzen ist erfolgreich: In vier Bundesländern lassen sich die Harzer Luchse nieder und vermehren sich.

St. Andreasberg. Großer Erfolg für das Luchs-Projekt im Harz: Erstmals haben die Raubkatzen außerhalb der Harz-Region Nachwuchs bekommen. In Nordhessen sei in den vergangenen Wochen wiederholt eine Luchsin mit drei Jungtieren beobachtet worden, sagte der Leiter des Wiederansiedlungsprojektes beim Nationalpark Harz, Ole Anders. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stammten die Eltern der Jungluchse aus dem Harz. Im Fall des seit dem vergangenen Jahr in den nordhessischen Wäldern lebenden Luchses „M2“ ist dies sogar ganz sicher. Er trägt ein Senderhalsband, das Anders ihm im Harz angelegt hat. „Das Luchs-Projekt ist überaus erfolgreich“, sagte Nationalpark-Sprecher Friedhart Knolle. „Inzwischen leben Harzer Luchse ganz sicher in vier Bundesländern“.

Außer Niedersachsen und Hessen sind dies Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es hat sogar schon vage Hinweise darauf gegeben, dass zumindest ein Harzer Luchs bis in den Raum Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) gewandert ist. Im Jahr 2000 waren die ersten von insgesamt 24 der zumeist aus Wildparks stammenden Luchse im Harz ausgewildert worden. Bereits zwei Jahre später wurden die ersten von bisher mehr als 70 Jungluchsen in freier Natur geboren. Seither wird das Siedlungsgebiet der Tiere immer größer. Um künftig die Wanderungen und die Ausbreitung der Raubkatzen noch besser verfolgen zu können, wollen die Nationalpark-Experten in den kommenden drei Jahren bis zu zehn weitere Tiere mit Senderhalsbändern ausstatten. Dazu müssen die Luchse zuvor in Spezialfallen gefangen werden. „Die Vorbereitungen dazu laufen“, sagte Anders. Bisher haben vier im Harz geborene Luchse einen GPS-Sender erhalten. Zu diesen Tieren gehört auch der in Nordhessen lebende Luchs „M2“.