Die Bundesregierung plant Pilotanlagen zur Versenkung des klimaschädlichen CO2. Mecklenburg-Vorpommern wehrt sich.

Schwerin. Die Pläne der Bundesregierung für Pilotanlagen zur Versenkung des klimaschädlichen Kohlendioxids unter der Erde stoßen in Mecklenburg-Vorpommern auf breiten Widerspruch. Die Länder, in denen CO2 gelagert werden soll, sollten eigenständig entscheiden können, forderte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) am Donnerstag. Der Entwurf eines Bundesgesetzes über Pilotprojekte war am selben Tag bei einer Bund-/Länder-Sitzung in Berlin beraten worden. Seidel zufolge ist in Mecklenburg-Vorpommern keine Versuchsanlage geplant. Er warnte zugleich davor, die Technologie grundsätzlich abzulehnen.

Auch Umweltminister Till Backhaus (SPD) bemängelte die fehlende Entscheidungsfreiheit der Länder. „Das aber haben die Ländervertreter in den Vorgesprächen mit dem Bundesumweltministerium stets gefordert und das war von der Bundesregierung auch zugesagt worden“, erklärte er. „Wir wollen die Möglichkeit haben zu sagen: In M-V gibt es keine unterirdische Speicherung von Kohlendioxid, auch nicht zu Demonstrationszwecken.“

Backhaus lehnt die Technologie grundsätzlich ab. „Mit der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid bekämpfen wir nur die Symptome. Wir tragen aber nicht zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.“ Risiken für das Grundwasser seien nicht abschätzbar. Zudem seien die Technologie der CO2-Abscheidung (CCS-Technologie) und unterirdischen Lagerung sehr teuer.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mecklenburg-Vorpommern begrüßt die Haltung von Backhaus und der SPD-Landtagsfraktion gegen die CCS-Technologie. Damit würden die unterirdischen Speicher für Zukunftstechnologien wie Druckluftspeicherkraftwerke für Windenergie reserviert.