Mit Solaranlagen lässt sich die Strahlung der Sonne in elektrische Energie und Wärme verwandeln und speichern. Dank moderner Technik gelingt das immer effektiver und auf weniger Raum, denn Solaranlagen und Solartechnik werden auch immer kleiner. Viele Hersteller der Industrie haben inzwischen eigene solarbetriebene Produkte entwickelt: vom Mondauto bis zum Mobiltelefon

Dass Deutschland führend bei der Entwicklung von Solaranlagen und Solartechnik ist, reicht der Politik derzeit nicht aus. Bundesumweltminister Norbert Röttgen kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Innovationskraft der Industrie noch weiter gestärkt werden solle.

Das Umweltministerium bezuschusst daher die Forschung mit jährlich fast 40 Millionen Euro. Denn förderwürdig seien, so der Minister im Jahr 2010, vor allem jene Neuentwicklungen, die sowohl zur Kostenreduzierung beim Bau von Solaranlagen und Solartechnik beitrügen, als auch deren energetische Leistung verbesserten. Die Ziele des Programms: Die Steuerzahler sollen entlastet werden, die momentan noch die Mehrkosten der Solarstromerzeugung über ihre Strompreise bezahlen, und die Solar-Unternehmen sollen wettbewerbsfähiger werden.

20 Mal so viel Umsatz mit Solaranlagen und Solartechnik

Mit 13 Milliarden Euro hat sich der Umsatz mit Solarstrom und Solarwärme in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzwanzigfacht. Nach Angaben der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft sind bereits 15000 Firmen in der Branche tätig, die Zahl der Beschäftigten hat sich in den vergangenen sechs Jahren auf 83000 verdreifacht. Mehr als zwei Millionen Anlagen produzieren, zu 80 Prozent auf Dächer montiert, Strom und Wärme. Um das Potenzial der Sonnenenergie noch besser ausschöpfen zu können, haben die Unternehmen allein im Jahr 2008 mehr als 190 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung von Solaranlagen und Solartechnik investiert.

Pilot- und Demonstrations-Projekte der Unternehmen werden zusätzlich vom Bundesumweltministerium bezuschusst. Die Höhe ist nach Erfahrung der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie in den meisten Fällen auf 30 bis 50 Prozent begrenzt. Sie orientiere sich an den Kosten für die Planung und den Bau der Solaranlage und Solartechnik, heißt es.

Bereits heute sind nach Angaben des Bundesumweltministers in Deutschland Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 9000 Megawatt in Betrieb. Pro Jahr sollen weitere 3500 Megawatt hinzukommen und der Anteil der Solarenergie am Verbrauch von jetzt einem auf bis zu vier Prozent steigen.

Ähnliche Wachstumsprognosen für den Einsatz von Solaranlagen und Solartechnik haben auch die Umweltorganisation Greenpeace und der Europäische Industrieverband für Photovoltaik in Brüssel aufgestellt. Mehr als eine Milliarde Menschen könnten bereits im Jahr 2020 mit Sonnenenergie versorgt werden, so ihre Rechnung. Das könnte weltweit den Ausstoß von etwa 170 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid verhindern, was den Emissionen von 75 Kohlekraftwerken entspräche.

Den Umweltschützern kommt auch eine Neuentwicklung für das Installieren der Systeme auf dem Erdboden entgegen. Nach Aussage des Bundesverbandes für Solarwirtschaft verhindern inzwischen moderne Ständersysteme, dass Solaranlagen und Solartechnik den Boden versiegeln. Einer Untersuchung zufolge soll die biologische Vielfalt unter Flächen mit großen Solarstromanlagen dann sogar noch zunehmen.

Quelle: Welt Online