Ökostrom ist Strom aus der Natur, er belastet kaum die Umwelt und schafft Jobs. Aber Sonne und Wind sind nicht immer und überall vorhanden, die Verfügbarkeit von Biomasse ist begrenzt. Also hat Ökostrom Nachteile und Vorteile.

Ökostrom wird aus nachwachsenden, erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Dazu zählen neben Biomasse (Holz, Getreide, Abfälle der Land- und Forstwirtschaft) natürliche, unerschöpflich vorkommende Ressourcen wie Wind , Sonne und Erdwärme .

Betrachtet man Nachteile und Vorteile von Ökostrom , so ist das sicher der größte Vorzug des so genannten grünen Stroms. Die Erzeugung von Ökostrom ist im Gegensatz zur Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas frei von Kohlendioxid oder CO2-neutral. Damit leistet die Ökostromerzeugung einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klimapolitischen Zielsetzungen. Ökostrom steigert den Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch nachhaltig und reduziert den Verbrauch von fossilen Energieträgern, die nur begrenzt zur Verfügung stehen. Außerdem wird so die Menge der teuren Energieimporte (Erdöl) gesenkt.

Der Ausbau von Ökostromanlagen stärkt in vielen Fällen regionale Wirtschaftsstrukturen. Und: Ökostrom schafft in Deutschland Jobs. In der Branche erneuerbare Energien sind in den letzten Jahren rund 215 000 neue Arbeitsplätze entstanden. Bis zum Jahr 2020 sollen 500000 Menschen mit der Bereitstellung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus regenerativen Energien ihr Geld verdienen. Zum Vergleich: In der Atomindustrie arbeiten nur rund 30 000 Menschen.

Verbraucher, die auf Ökostrom wechseln, senken ihren "persönlichen" Kohlendioxidausstoß um rund 80 Prozent. Ökostrom hat sicher Nachteile und Vorteile, aber die Fakten sprechen für sich: Bundesweit wurden durch den Einsatz erneuerbarer Energien bislang rund 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden.

Die Umstellung auf Ökostrom lenkt zudem erhebliche Finanzmittel in den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen. Deren Anteil am Stromverbrauch liegt bereits bei knapp zwölf Prozent, Tendenz steigend. Und schließlich sorgen Verbraucher, die sich für Ökostrom entscheiden, für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt und beschneiden somit den Einfluss der großen Konzerne. Letzten Endes ist Ökostrom auch günstig: Wenn man alle Kosten, also auch die für Umweltverschmutzung, Naturkatastrophen und Gesundheitsschäden mit einbezieht, ist Ökostrom die klügere Wahl.

Ökostrom – weniger Nachteile als Vorteile

Allerdings hat Ökostrom auch einige Nachteile, nicht nur Vorteile. Biomasse zum Beispiel hat sehr hohe Betriebskosten, eine mittel- und langfristige Stromerzeugung ist daher nur mit permanenter Unterstützung durch andere Energieträger möglich. Außerdem sollte Biomasse nur dann zur Erzeugung elektrischer Energie herangezogen werden, wenn die dabei anfallende Wärme ebenfalls verwendet wird. Durch eine Stromerzeugung alleine würde nämlich meist weniger als 25 Prozent des Energieinhaltes der Biomasse genutzt werden. Außerdem ist sie nur begrenzt verfügbar und ihre energetische Nutzung steht nicht selten in Konkurrenz zum Gebrauch derselben Gewächse als Nahrungs- oder Futtermittel.

Windkraft wiederum unterliegt starken Schwankungen und ist schlecht prognostizierbar, weshalb die Stromversorgung bei mäßigem Wind mit anderen Kraftwerken gesichert werden muss. Die Gesamtbilanz indes ist positiv: Ökostrom, obgleich für den Verbraucher insgesamt ein wenig teurer als konventioneller Strom, hat weit weniger Nachteile als Vorteile.

Quelle: Welt Online