Erst im Juni wurde der umstrittene Bau genehmigt. Nun soll das 10.000 Quadratmeter große Einkaufscenter bis Anfang 2012 fertiggestellt werden.
Soltau. Baubeginn des lange umstrittenen Fabrikverkaufszentrums in der Lüneburger Heide: Den ersten Spatenstich für das Designer Outlet Center Soltau (DOC) hat Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke vom Ministerium für Landesentwicklung am Dienstagnachmittag gesetzt. Der Landkreis Soltau-Fallingbostel hatte den Bau erst vor einem Monat genehmigt. Die Eröffnung des fast 10.000 Quadratmeter großen Verkaufszentrums an der A7 ist für das Frühjahr 2012 geplant. Noch befindet sich dort ein Stoppelacker.
„Nun kommt es darauf an, die mit dem DOC verbundenen Chancen für die künftige Entwicklung unserer Region zu nutzen“, sagte Ripke. „Damit diese Chancen genutzt werden können, kommt es nicht zuletzt auf den Kooperationswillen der regionalen Akteure an. Deswegen sollte dieser Spatenstich auch Symbol für den Willen der Region sein, die verbliebenen Gräben zu verfüllen“. Ripke spielte damit auf die jahrelange Vorgeschichte des Projektes an.
Die Landesregierung hatte sich für Soltau entschieden, nachdem das Designer Outlet Center Zankapfel zwischen Bispingen, Bad Fallingbostel und Soltau geworden war. Während sich die drei Gemeinden von dem Projekt wirtschaftliche Vorteile versprechen, befürchten Kritiker von Städtebund und Einzelhandel Nachteile für die Innenstädte. Beim Lüneburger Verwaltungsgericht sind zurzeit noch Klagen der Gemeinde Bispingen anhängig.
Lüneburg hatte sich vor Gericht gegen das DOC gewehrt und Recht bekommen. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte 2005, dass dafür nur Oberzentren mit mehr als 60 000 Einwohner infrage kommen. Doch die gelb-schwarze Landesregierung machte zwei Jahre später mit einer Änderung des Raumordnungsgesetzes den Weg frei.
Der Soltauer Bürgermeister Wilhelm Ruhkopf verspricht sich von dem Bau Vorteile für die gesamte Region Lüneburger Heide. „Wir rechnen in dem Center mit jährlich 1,3 Millionen Besuchern. Von diesem Besucherstrom dürften auch die anderen touristischen Leuchttürme in der Umgebung profitieren. Im Städtedreieck Hamburg-Bremen-Hannover leben sieben Millionen Menschen, die Soltau innerhalb einer Stunde erreichen können“, sagte Ruhkopf. In dem Center sollen rund 400 Arbeitsplätze entstehen.