Die Mehrheit der geprüften Badestellen hat gut abgeschnitten. Aber: An einigen Abschnitten ist das Wasser mit gefährlichen Keimen belastet.
Hamburg/München. Der ADAC hat an 72 Strandabschnitten der deutschen Küsten das Badewasser untersucht. Das Ergebnis: An einzelnen Spiel- und Badebereichen von 22 Stränden an Nord- und Ostsee ist das Wasser zu stark verunreinigt. In fast einem Viertel der Fälle wurden die Grenzwerte teils mehrfach und oft auch sehr hoch überschritten. Fäkalbakterien trübten an insgesamt 17 Stellen das Badevergnügen. „Die Erkenntnisse aus unseren Messungen sind besorgniserregend", sagte ADAC-Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt, "denn gerade in den Spiel- und Flachwasserbereichen, an denen die Proben entnommen wurden, halten sich besonders häufig Kinder auf.“
An der Ostsee fanden die Tester unter anderem im Mündungsbereich eines Baches am Strand Kiek ut bei Eckernförde mehrfach zu hohe Keimkonzentrationen, an der Nordsee war die Verunreinigung besonders stark an einer Badetreppe im nördlichen Bereich des Badestrandes von Krummhörn-Upleward. Magen-Darm-Krankheiten, Hautausschläge oder Entzündungen können die Folge sein. Ungetrübten Badespaß boten hingegen mehr als die Hälfte aller ADAC-Messstellen, immerhin 17 erhielten sogar ein „sehr gut“.
Die Experten des ADAC waren während der Badesaison von Juli bis September 2009 an den deutschen Küsten unterwegs und haben regelmäßig Wasserproben an bekannten Problemstellen in Spiel- und Badebereichen genommen. Mit diesem Test geht der ADAC bewusst einen anderen Weg als der EU-Badegewässerbericht, dessen Messungen ab einem Meter Wassertiefe vor dem Strand vorgenommen werden. Die EU hat erst vor wenigen Tagen ihre Ergebnisse veröffentlicht und für die deutsche Nord- und Ostsee sorgenfreies Baden gemeldet. Die punktuellen Messungen des ADAC sollen eine Ergänzung zu dieser Untersuchung sein.